Migration

Dänemark stoppt Abschiebung afghanischer Asylbewerber

Dänemark stoppt Abschiebung afghanischer Asylbewerber

Dänemark stoppt Abschiebung afghanischer Asylbewerber

Ritzau/kj
Kopenhagen/Kabul
Zuletzt aktualisiert um:
Grund für den Aufnahmestopp ist die Sicherheitslage in Afghanistan. (Symbolbild) Foto: Tim Dennert/Unsplash

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Regierung wird abgelehnte Asylbewerber bis zum 8. Oktober zunächst nicht nach Afghanistan zurückschicken.

Dänemark stoppt vorübergehend die Abschiebung abgelehnter Asylbewerberinnen und Asylbewerber nach Afghanistan. Das teilt das Ministerium für Ausländer und Integration mit.

Grund dafür ist der dreimonatige Aufnahmestopp Afghanistans für ausgewiesene Personen aufgrund der Sicherheitslage im Lande. Afghanistan hat die EU hierüber informiert.

Derzeit sollen 45 abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan zurückgeführt werden.

Abschiebung bis zum 8. Oktober gestoppt

In einem Informationsschreiben an den Ausschuss für Ausländerfragen und Integration des Folketings schreibt das Ministerium am Donnerstag, dass die Regierung die afghanische Entscheidung zur Kenntnis nimmt.

Dies bedeutet, dass die Abschiebung abgelehnter afghanischer Asylbewerber bis zum 8. Oktober vorübergehend gestoppt wird, heißt es in dem Papier.

„Bislang hat Dänemark sowohl bei der zwangsweisen als auch bei der freiwilligen Rückkehr zufriedenstellend mit Afghanistan zusammengearbeitet. Die Regierung möchte diese Zusammenarbeit nicht aufs Spiel setzen“, lautet es vom Ministerium.

Freiwillige Rückkehr möglich

Die afghanischen Behörden haben dem Ministerium für Ausländer und Integration jedoch mitgeteilt, dass afghanische Asylbewerber, die freiwillig nach Afghanistan zurückkehren möchten, dies auch weiterhin tun können.

„Die Ausreisebehörde (Hjemrejsestyrelsen) wird sich daher weiterhin für die freiwillige Rückkehr afghanischer Staatsangehöriger ohne legalen Aufenthalt in Dänemark einsetzen“, geht aus dem Informationsschreiben hervor.

Das letzte Mal, dass ein abgelehnter Asylbewerber freiwillig von Dänemark nach Afghanistan zurückging, war am 26. Juli dieses Jahres.

Mehr lesen

wort zum Sonntag

Hauptpastorin Dr. Rajah Scheepers der Sankt Petri Kirche, Die deutschsprachige Gemeinde in der Dänischen Volkskirche
Rajah Scheepers
„Staatsbürgerschaften“
Gabriel N. Toggenburg

Minderheiten in Europa

„Das Minority Safepack ist kein Stück Butter mit kurzem Verfallsdatum“

Triest/Trieste/Trst Während Frankreichs korsische Bevölkerung Autonomie erhält, kämpfen LGTBIQ-Gemeinschaften in Ungarn gegen diskriminierende Gesetze. Der EU-Jurist Gabriel Toggenburg erklärt im Gespräch mit Bojan Brezigar von der slowenischen Tageszeitung „Primorski Dnevnik“ aus Triest (Italien), wie Initiativen wie „Minority Safepack“ und EU-Rechtsprechungen für ein gerechteres Europa sorgen könnten.