Verteidigungspolitik

Bramsen will keine Europa-Armee

Bramsen will keine Europa-Armee

Bramsen will keine Europa-Armee

cvt/Ritzau
Paris
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Trine Bramsen mit der niederländischen Verteidigungsministerin Ank Bijleveld (links) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts) in Paris Foto: Lionel Bonaventure / AFP / Ritzau Scanpix

Dänemark sollte enger mit Frankreich und anderen europäischen Ländern zusammenarbeiten. Doch von einer gemeinsamen Armee will die neue Verteidigungsministerin nichts wissen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron träumt weiter von einer Europa-Armee. Dänemarks neue Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Soz.) aber träumt diesen Traum nicht mit. Das sagte sie am Rande ihres Besuches der Militärparade am Tag der Bastille in Paris, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angereist war.

Gemeinsam mit Vertretern aus acht anderen europäischen Staaten war Bramsen am Sonntag zu einem Gespräch zum Thema mit Macron geladen.

„Es fällt mir schwer, zu sehen, welchen Wert das haben soll, den wir nicht auch dadurch bekommen, verschiedene Armeen zu haben und unterschiedliche Kompetenzen, die in einer engeren Zusammenarbeit bei Ausführung und Strategie eingefasst sind“, so Bramsen.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly, die sich am Sonnabend mit Bramsen getroffen hatte, hatte zuvor gesagt, dass Frankreichs Regierung die „Europäische Interventionsinitiative EI2“ als Basis für eine mögliche gemeinsame Armee sehe.

Bramsen ist hingegen von einer engeren Zusammenarbeit ohne Verschmelzung überzeugt. „Ich wünsche mir, dass wir eng mit Frankreich zusammenarbeiten. Aber auch mit anderen europäischen Ländern – und nicht an einem europäischen Heer. Aber just mit dem Ausgangspunkt, dass wir unterschiedliches können und unterschiedliche Kräfte haben“, so die Dänin.

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