Corona-Krise

Streit um Wiedereröffnung des Gesundheitswesens

Streit um Wiedereröffnung des Gesundheitswesens

Streit um Wiedereröffnung des Gesundheitswesens

Ritzau/hm
Kopenhagen
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In der Corona-Krise sind die Krankenhäuser des Landes bislang nicht so stark unter Druck geraten, wie befürchtet. Deshalb fordert die Partei Venstre, dass die Patientenrechte schnellstmöglich wieder eingeführt werden. Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

Um das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen, wurden in den vergangenen Wochen nicht akute Behandlungen abgesagt. Immer mehr Patienten warten nun auf Behandlung. Ein Thema, bei dem sich nach Wochen der Eintracht Regierung und Opposition offenbar nicht einig sind.

Nach dem Abbruch der Verhandlungen am Sonntag über eine schrittweise Öffnung des Gesundheitswesens haben die Parteien am Montagnachmittag die Gespräche wieder aufgenommen. Zuletzt hatten sich die bürgerlichen Parteien über ein mangelndes Entgegenkommen der sozialdemokratischen Regierung beklagt. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat in Dänemark zu einem Aufschub von nicht akuten Operationen geführt, um Kapazitäten für Corona-Patienten freizuhalten.

Auch hat die Regierung das Recht dänischer Patienten, innerhalb von 30 Tagen eine Untersuchung zu erhalten und in weiteren 30 Tagen behandelt zu werden, auf Eis gelegt – vorläufig bis zum 1. März 2021.

Die bürgerlichen Parteien wollen nun, dass die Regierung erklärt, wie das Gesundheitswesen wieder schrittweise geöffnet und der Berg an aufgeschobenen Operationen abgebaut werden kann.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Partei Venstre, Martin Geertsen, unterstrich am Montag, für die Partei sei es wichtig, dass Patientenrechte so schnell wie möglich wieder in Kraft treten.

Um den Behandlungsberg abzubauen, hat die Regierung einen noch nicht näher quantifizierten Betrag in Aussicht gestellt. Die Gesundheitsbehörde will einen Plan vorlegen, wie das Gesundheitswesen schrittweise wieder geöffnet werden kann.

Privatkliniken sollen helfen

In die Diskussion um eine Öffnung des Gesundheitswesens haben sich auch Interessenorganisationen eingeklinkt. „Danske Patienter“ regt in der bestehenden Diskussion an, dass Privatkliniken mithelfen sollen, den Behandlungsberg abzutragen. Die Regionen als Träger des Gesundheitswesens sollten, so die Anregung von „Danske Patienter“, eng mit Privatkliniken zusammenarbeiten.

Der Vorsitzende des dänischen Ärzteverbandes, Andreas Rudkjøbing, befürwortet die Idee, mahnt aber auch, das Gesundheitswesen nicht zu schnell wieder zu öffnen. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt unverantwortlich, Behandlungsgarantien wieder einzuführen. Seiner Ansicht nach müsse man sich auf längere Zeiträume einstellen.

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