Gesundheit

Streik: Nun sind Operationssäle betroffen

Streik: Nun sind Operationssäle betroffen

Streik: Nun sind Operationssäle betroffen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Mitte Juni brach der Streik aus, seitdem gab es mehrere Demonstrationen, wie hier am 30. Juli in Aalborg. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Immer noch gibt es keine Einigung im Arbeitskampf des Pflegepersonals. Der Streik wird nun erneut ausgeweitet. Er erreicht die Operationssäle des Landes.

Das dänische Pflegepersonal weitet am Dienstag den Streik aus. Nun werden die Operationssäle im Land betroffen sein – unter anderem in Nyborg und Svendborg auf Fünen, dort in den Kliniken des Universitätskrankenhauses Odense.

Mit der erneuten Ausweitung des Streikes schließen sich 225 weitere Angestellte dem Arbeitskampf an. Damit haben 5.700 organisierte Pflegekräfte die Arbeit niedergelegt. Dies entspricht rund 11 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder, die im Dansk Sygeplejeråd organisiert sind.

Grete Christensen, Vorsitzende der Gewerkschaft, begründet die Ausweitung des Streikes damit, dass seit Juni immer noch keine Lösung mit der Arbeitgeberseite gefunden worden ist. Die Gewerkschaft fordert mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Ihren Worten nach sind zurzeit keine weiteren Treffen mit der Arbeitgeberseite geplant.

Pflegepersonal sagte Nein zum Vorschlag

Der Streik brach aus, als das Pflegepersonal gegen den Tarifvertrag stimmte, den Unterhändler beider Seiten ausgehandelt hatten.

Der Chefunterhändler der Regionen, Anders Kühnau, zeigt sich seitens der Arbeitgeber besorgt. „Alle Regionen melden merkbare Konsequenzen für die Patienten. Deshalb wünschen wir uns, dass der Konflikt so schnell wie möglich endet.“ Seiner Darstellung nach fehlen konkrete Forderungen der Gewerkschaft.

Gibt es keine Einigung, wird in den kommenden drei Wochen an einem Tag in der Woche gestreikt.

Danske Patienter fordert Eingreifen der Politik

Die Interessenorganisation Danske Patienter fordert unterdessen die streitenden Parteien auf, eine Lösung zu finden. „Es sieht nicht danach aus, dass der Streik endet. Wir denken, dass eingegriffen werden muss, da der Streik zulasten der Patienten geht", so der Vorsitzende von Danske Patienter,  Klaus Lunding.

Sollte es zu keiner Einigung kommen, kann die Regierung eingreifen, indem das Beschäftigungsministerium einen Vorschlag unterbreitet. Diesem Eingriff muss das Folketing zustimmen.

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