Umwelt & Natur

So viele Algen im Kattegat wie in den 1990er Jahren

So viele Algen im Kattegat wie in den 1990er Jahren

So viele Algen im Kattegat wie in den 1990er Jahren

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Mit der Gülle kommt der Stickstoff in den Boden - und ins Wasser Foto: Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Mit dem Landwirtschaftspaket gestand die Regierung den Bauern im Lande zu, mehr Stickstoff in die Landschaft zu bringen. Für die Gewässer im Königreich hat das Folgen.

Einem Bericht der Universität Aarhus folgend, erklärte der damalige Umweltminister Esben Lunde Larsen im Januar 2017, ein Sauerstoffmangel innerhalb von drei Jahren in Folge sei kein Grund, gegen die Stickstoffbelastung des Wassers vorzugehen. Es müssten fünf Jahre abgewartet werden. Nun scheint sich der negative Trend nach fünf Jahren mit gestiegenem Nährstoffeintrag zu bestätigen. Laut der Nachrichtenagentur Ritzau ist der Nährstoffeintrag in den vergangenen Jahren markant gestiegen. Nun wird damit gerechnet, dass sich die Belastung von Bächen, Seen und Förden im Bericht des Umwelt- und Lebensmittelministeriums widerspiegelt, das den sogenannten Novanabericht in Kürze veröffentlicht.

Man sehe nun den vollen Effekt des Landwirtschaftspakets der Regierung, so die Präsidentin des  dänischen Naturschutzvereins Danmarks Naturfredningsforening. Es seien in der Vergangenheit viele Steuermillionen für saubereres Wasser ausgegeben worden. Mit dem Landwirtschaftspaket habe man bisher erreichte Erfolge verspielt.

Jens Würgler Hansen von der Universität Aarhus, der hinter dem neuen Novanabericht steht, will sich über diesen nicht äußern, solange er nicht veröffentlicht ist. Doch zeigen seiner Ansicht nach die Berichte über den Sauerstoffmangel bis 2018, dass der positive Trend der Jahre 2010 bis 2012 gebrochen ist. Man könne sich aber auch fragen, ob das Meer nicht robust genug sei, diesen Eintrag auszuhalten.

Professor Stiig Markager, ebenfalls Universität Aarhus, hatte vor dem Landwirtschaftspaket berechnet, wo hoch der Stickstoffeintrag in Bäche, Seen und Förden sein darf, um die Gewässer in einem guten Zustand zu erhalten. Seinen Berechnungen zufolge sollte der Eintrag bei 42.000 Tonnen Stickstoff im Jahr liegen. Zurzeit sind es 60.000 Tonnen. Nach den großen Problemen in den 1980er Jahren habe man eine deutliche Verbesserung bis 2011 beobachten können, so Markager, doch nun sei es wieder schlimmer geworden. Mittlerweile sei das Algenwachstum im Kattegat wieder so groß wie in den 1990er Jahren.

 

 

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