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Regierungschefin regt Lohn für Sosu-Azubis an

Regierungschefin regt Lohn für Sosu-Azubis an

Regierungschefin regt Lohn für Sosu-Azubis an

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) will die Ausbildung der Gesundheits-Helferinnen und -Helfer attraktiver machen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Dänemark braucht Sosu-Assistentinnen und -Assistenten, die die Alten im Lande pflegen, von denen es immer mehr gibt. Viele Sosu-Auszubildende geben aber auf. Regierungschefin Mette Frederiksen will nun mit Geld die Ausbildung attraktiver machen.

Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) schlägt vor, die Ausbildung von Sozial- und Gesundheitshelfenden (Sosu-Assistenten) zu vergüten. Dies sagte sie dem Sender „Danmarks Radio“.

Der Lohn soll nach der Vorstellung Frederiksens im zweiten Teil der Ausbildung ausgezahlt werden, anstelle der staatlichen Unterstützung SU. Es müsse sichergestellt werden, dass den älteren Bürgerinnen und Bürger sowie den Psychiatrien des Landes genug Sosu-Assistentinnen und -Assistenten zur Verfügung stünden, so die Staatsministerin. Die Berufsgruppe brauche mehr Anerkennung der Gesellschaft.

Laut Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) wirkt sich eine Lohnzahlung positiv auf die Beliebtheit der Ausbildung aus. Sie verweist auf eine Absprache aus dem Jahr 2020, in der vereinbart wurde, Sosu-Assistentinnen und -Assistenten ein Gehalt während der Ausbildung zu zahlen, wenn die Auszubildenden älter als 25 Jahre sind. Rosenkrantz-Theil räumt ein, dass die Zahl derjenigen, die die Ausbildung aufgeben, ihren Worten nach riesengroß ist.

Sollte der Vorschlag wahr werden, dann können Berechnungen des Unterrichtsministeriums zufolge Sosu-Auszubildende im zweiten Teil der Ausbildung mit einem Plus von 5.942 bis 7.213 Kronen im Monat rechnen.

Steigender Bedarf

Der Branchenverband der Kommunen, Kommunernes Landsforening, schätzt, dass im Jahr 2030 16.000 Sosu-Assistentinnen und -Assistenten fehlen, sollte es den Willen geben, die jetzige Betreuungsqualität zu halten. Grund ist die steigende Zahl älterer Menschen im Land. Um den steigenden Bedarf zu decken, müssten pro Jahr 8.000 Sosu-Auszubildende anfangen, 2017 waren es 5.200.

Der Verein der dänischen Arbeitgeber DA hält nichts davon, dass die Regierung sich in die Lohnfindung einmischt. Es sei in Dänemark Aufgabe der Gewerkschaften und der Arbeitgeber, sich zu einigen. Auch der Branchenverband Dansk Industri ist gegen eine politische Einflussnahme.

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