Steuersenkungen

Regierung will Steuern und Abgaben im Umfang von 22 Milliarden Kronen senken

Regierung will Steuern und Abgaben im Umfang von 22 Milliarden Kronen senken

Regierung will Steuern und Abgaben im Umfang von 22 Milliarden Kronen senken

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Scanpix

Zeitung Politiken enthüllt Details der aktuellen Regierungspläne. Vor allem Besserverdienende werden profitieren.

Mit ihrem seit langen erwarteten steuerpolitischen Reformkonzept will die Regierung aus Venstre, Liberaler Allianz und Konservativen Steuern und Abgaben im Umfang von 22 Milliarden Kronen senken. Das berichtet die Zeitung Politiken unter Berufung auf interne Dokumente der Regierung. Laut Bericht der Zeitung will die Regierung den bisherigen Beschäftigungsfreibetrag bei der Steuerveranlagung streichen und durch einen neuen Jobfreibetrag ersetzen. Das würde zu einer Senkung der Besteuerung im Umfang von 2,7 Prozentpunkten in den bisher am stärksten  besteuerten  Bereichen des Jahreseinkommens   führen.  Bürger mit relativ niedrigem Einkommen sollen jährlich um rund 4.000 Kronen steuerlich entlastet werden.

Geplant sei auch die Senkung der hohen Abgaben auf die Zulassung von Autos. Künftig soll es einen einheitlichen Steuersatz von 100 Prozent auf alle Privatautos geben. Folge wäre eine  Senkung der Preise vor allem für höherwertige, aktuell sehr teure  Autos. Auch die dauerhafte Beibehaltung der Freibeträge für Handwerkerausgaben ist Teil der Planung. Neu ist in dem Bereich die Einbeziehung von Ausgaben für Serviceleistungen in die steuerlichen Vergünstigungen.
Laut Politiken soll auch die Ausgleichsbesteuerung auf hohe Pensionsauszahlungen  gestrichen werden. Wirtschaftswissenschaftler, die  für Politiken die Steuerpläne analysiert haben, kommen zum Schluss, dass vor allem Besserverdienende von der Steuer- und Abgabenreform profitieren werden.

Laut Zeitung ist der Vorsitzende der Dänischen Volkspartei (DF), Kristian Thulesen Dahl, in die Steuerreformplanungen einbezogen worden. Die Position der Unterstützerpartei in Sachen Steuerreform ist ausschlaggebend, ob die Pläne der Regierungskoalition realisiert werden können. Der Verzicht auf eine Senkung der Spitzensteuersätze bei den Steuerplanungen der Regierung sei nach Angaben von Politiken eine direkte Folge der Vorabinformation des DF-Chefs gewesen. Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) lehnt einen Kommentar gegenüber Politiken ab.

DF-Steuersprecher René Christensen meinte, dass seine Partei bereit sei, die Steuerlast in Dänemark zu vermindern. Es müsse aber verhandelt werden.
Der steuerpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Benny Engelbrecht, reagierte kritisch auf die Steuerpläne. „Wenn man die Deckelung des Beschäftigungsfreibetrags streicht, dann ist das in der Praxis die Verringerung des Spitzensteuersatzes, die die Liberale Allianz immer fordert“, so der nordschleswigsche Abgeordnete. Eine solche Kur benötige Dänemark gerade nicht.

Mehr lesen

Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“