Reformvorhaben

Radikale fordern Änderung der Zugangskriterien an Gymnasien

Radikale fordern Änderung der Zugangskriterien an Gymnasien

Radikale fordern Änderung der Zugangskriterien an Gymnasien

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Nicht alle der kommenden Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien werden ihren Wunsch erfüllt bekommen, auf ein bestimmtes Gymnasium gehen zu dürfen. Eine Mehrheit im Folketing hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Verteilung der Jugendlichen vom Einkommen der Eltern abhängig zu machen. Foto: Mathias Eis/Ritzau Scanpix

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Eine Mehrheit unter den politischen Parteien hatte sich im vergangenen Jahr auf eine neuartige Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Gymnasien geeinigt. Jetzt fordern die Radikalen, die das Vorhaben seinerzeit unterstützt haben, Änderungen an der Vereinbarung.

Die Radikalen wollen die Vereinbarung zur künftigen Verteilung der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien neu verhandeln. Andernfalls droht die Partei damit, sich von der Vereinbarung zurückzuziehen.

Das sagt die bildungspolitische Sprecherin der Partei, Anne Sophie Callesen.

„Übergeordnet gesehen, hilft die Vereinbarung dabei, ein Problem zu lösen. Allerdings gibt es Kritik daran, warum die Entscheidung darüber, welches Gymnasium eine Schülerin oder ein Schüler besuchen darf, durch das Los entschieden wird anstatt auf Grundlage der Frage, wie dicht die Jugendlichen an dem Gymnasium wohnen“, so Callesen.

Verteilung abhängig vom Einkommen der Eltern

Die Vereinbarung wurde im vergangenen Jahr zwischen den Sozialdemokraten, Volkssozialisten, Radikalen, Christdemokraten, der Einheitsliste, Dänischer Volkspartei und Alternative geschlossen. Ohne die Zustimmung der Radikalen steht die Mehrheit auf dem Spiel.

Es gibt Kritik daran, warum die Entscheidung darüber, welches Gymnasium eine Schülerin oder ein Schüler besuchen darf, durch das Los entschieden wird.

Anne Sophie Callesen, Radikale

Ziel der Gymnasial-Vereinbarung ist es, künftige Schülerinnen und Schüler in einigen Gebieten Dänemarks nach der Höhe der Einkünfte ihrer Eltern auf die Gymnasien zu verteilen.

Losverfahren springender Punkt der Kritik

Damit besteht auch das Risiko, dass die jungen Menschen durch ein Losverfahren einen Platz zugewiesen bekommen. Für die Radikalen ist dies der springende Punkt ihrer Kritik.

Gleichzeitig möchte die Partei den kommenden Gymnasiasten garantieren können, dass sie einen Platz an einem Gymnasium in ihrer Nähe bekommen können, sofern sie keine ihrer vier Topprioritäten zugewiesen bekommen haben.

Dies war bereits ein Wunsch mehrerer Parteien während der Verhandlungen im vergangenen Jahr, der jedoch nicht Bestandteil der Vereinbarung wurde. Die Radikalen stimmten dennoch für die Absprache.

Wir haben laufend Diskussionen über mögliche Korrekturen am Modell, und ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch in diesem Punkt einigen können.

Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.), Kinder- und Unterrichtsministerin

Auf Kritik reagieren

„Es ist wichtig, dass wir der Kritik, die jetzt geäußert wird, Gehör schenken“, sagt Anne Sophie Callesen.

Kinder- und Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) zeigt sich offen für Änderungen.

„Wir haben laufend Diskussionen über mögliche Korrekturen am Modell, und ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch in diesem Punkt einigen können“, so die Ministerin in einem schriftlichen Kommentar „Berlingske“ gegenüber.

„Wir haben von Anfang an gewusst, dass es einen Bedarf für Änderungen geben würde. Dem stehen wir offen gegenüber. Ich will deshalb auch gerne den Aspekt des Losentscheids kritisch prüfen. Aber ich denke, dass die Parteien, die die Vereinbarung eingegangen sind, sich dafür zusammensetzen sollten, um die konkreten Herausforderungen zu lösen“, so Rosenkrantz-Theil.

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