Arbeitsverteilung

Parlament: Frauen kümmern sich um Wohlfahrt – Männer um Finanzen

Parlament: Frauen kümmern sich um Wohlfahrt – Männer um Finanzen

Parlament: Frauen kümmern sich um Wohlfahrt – Männer um Finanzen

jt
Kopenhagen
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Schloss Christiansborg: Sitz des Folketings. Foto: dpa (Symbolfoto)

Im dänischen Parlament herrscht eine regelrechte Arbeitsverteilung zwischen Männern und Frauen. Eine Ausschussvorsitzende bezeichnet dies als „altmodisch“.

Männer beschäftigen sich mit Finanzen und Frauen mit Wohlfahrt. So sieht die aktuelle Arbeitsverteilung zwischen den Abgeordneten in den verschiedenen Ausschüssen im dänischen Parlament Folketinget aus, berichtet die Online-Zeitung Altinget.

Eine Analyse  der Geschlechterverteilung der einzelnen Parlamentsausschüsse zeigt, dass die Männer im Finanzausschuss, dem Außenpolitischen Rat, dem Verteidigungsausschuss und dem Transport-, Bau- und Wohnausschuss mit über 70 Prozent Anteil überrepräsentiert sind. Zugleich ist der Anteil der Frauen im Gleichstellungsausschuss, im Gesundheitsausschuss und im Unterrichtsausschuss auch wesentlich höher als der der Männer, so Altinget.

Lea Wermelin (Sozialdemokraten) hat als Vorsitzende des Steuerausschusses und Mitglied des Gesundheitsausschusses ein Bein in beiden „Lagern“. Sie bezeichnet die aktuelle Situation als „altmodisch“ und fordert einen Einsatz gegen eine ungleiche Geschlechterverteilung in den Ausschüssen. „Wir brauchen eine Debatte über dieses Thema“, so Wermelin, die keine Frauenquote fordert, sondern eher Vorurteile, dass Frauen mit Finanzen nicht umgehen können, bekämpfen möchte. Ihr zufolge liegt die Verantwortung auch bei den Parteien, die bei der Postenverteilung in den Ausschüssen verstärkt auf die Geschlechterverteilung achten sollten.

„Die Ausschüsse mit einer solchen ungleichen Verteilung im sozialen und finanziellen Bereich existieren bereits schon seit 25 Jahren“, erklärt die Gleichstellungsforscherin der Uni Aarhus, Christina Fiig. „Der Gedanke, dass die Frauen auf Kinder, Ältere und Gesundheit achten, während die Männer sich um die Finanzen und die Sicherheit des Landes kümmern, zeigt sich bestens in der aktuellen Analyse“, so Fiig zu Altinget.

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