Coronavirus

Nun kommen systematische Tests von Pflegepersonal

Nun kommen systematische Tests von Pflegepersonal

Nun kommen systematische Tests von Pflegepersonal

Kopenhagen
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Gesundheitsminister Heunicke (Soz.) verspricht Tests in Pflegeheimen. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Nur die Hälfte der Pflegeheime hatte Mitte Juni Pläne, das Personal regelmäßig testen zu lassen. Dienstagabend hat die Regierung dazu eine Absprache mit den Kommunen und Regionen unterzeichnet.

Wie ernst die Situation sein kann, wenn das Coronavirus in ein Pflegeheim eingeschleppt wird, zeigt der aktuelle Fall aus Hjørring. Im Pflegeheim „Vendelbocentret“ sind mittlerweile drei Bewohner mit Corona gestorben.

Es ist unklar, wie das Virus in das Pflegeheim gelangt ist. Fest steht jedoch, dass vor dem Ausbruch das Personal nicht getestet wurde.

„Vendelbocentret“ ist bei Weitem nicht das einzige Pflegeheim, in dem das Personal nicht regelmäßig getestet wird. 53 Prozent der Pflegeheime in Dänemark hatten Mitte Juni keine Pläne für systematische Tests. „Politiken Research“ hatte dazu 400 Leiter von Pflegeheimen befragt.

Kommunen verweisen auf Richtlinien

Doch das soll sich nun ändern, betont Gesundheits- und Seniorenminister Magnus Heunicke (Soz.).

„Wir haben Pläne, Pflegepersonal systematisch zu testen und ich führe Gespräche mit KL (dem Kommunalen Landesverband) hierüber“, sagt er dem „Nordschleswiger“.

„Es wird ein Modell, wo wir allgemeines Setup haben, wo man regelmäßig in noch zu bestimmenden Intervallen getestet wird. In den Kommunen, in denen die Infektionszahlen höher sind, wird häufiger getestet werden“.

Dienstagabend hat die Regierung eine Absprache mit KL und dem Dachverband der Regionen (Danske Regioner) unterzeichnet, dass nun systematische Tests obligatorisch sind.

Die Kommunen haben bislang darauf verwiesen, sie würden lediglich den Empfehlungen der Gesundheitsbehörde Folge leisten. In den Richtlinien der Behörde sind bislang die systematischen Tests des Personals lediglich als ein „zukünftiges Potenzial“ erwähnt. Aber demnächst sollen diese Richtlinien also geändert werden.

„Warum hat man dies nicht bereits viel früher gemacht? Wir konnten ja sehen, dass es Infektionen in Pflegeheimen gegeben hat.“

„Bisher hat es für das Personal eine Möglichkeit gegeben, in den Zentren schneller als andere getestet zu werden. Und dies haben Kommunen ja auch genutzt. Doch ich kann nun feststellen, dass wir nicht nur die Möglichkeit benötigen, sondern auch ein sicheres System hierfür. Es wird eine Forderung an die Kommunen, aber auch eine Möglichkeit, die Seniorenpflege so zu gestalten, dass keine Infektion in Pflegeheime getragen wird“, erläutert Heunicke.

Montag kündigte er an, dass ab Donnerstag Besuche in Pflegeheimen grundsätzlich wieder gestattet sind. Auch für Besucher wird es dann Empfehlungen zu Tests geben. An den genauen Richtlinien hierzu wird noch gearbeitet.

Der Artiklel ist 20:05 Uhr mit der Information über die Absprache mit den Kommunen und Regionen aktualisiert.

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