Umwelt

Neue Giftrückstände im Trinkwasser gefunden

Neue Giftrückstände im Trinkwasser gefunden

Neue Giftrückstände im Trinkwasser gefunden

hm/Ritzau
Kopenhagen
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Symbolbild Foto: dpa

Ein Wasserwerk hat auf eigene Initiative nach einem Abbauprodukt eines alten Pilzgiftes gesucht und ist fündig geworden.

Erneut sind Pestizidrückstände im dänischen Trinkwasser gefunden worden. War es im vergangenen Jahr der Stoff Desphenyl-Chloridazon, ist es nun Dimethylsulfunamid, der in acht von 14 Wasserwerken der Region Hovedstaden gefunden wurde. Laut Danmarks Radio mussten zwei Wasserwerke geschlossen werden, weil der Grenzwert überschritten wurde. Es sind dies die Werke Dragør og Hvidovre.

Die Verbindung gilt als nicht gesundheitsschädlich. Wird jedoch Wasser, das Dimethylsulfunamid enthält, mit Ozon behandelt, was in einigen Wasserwerke zur Desinfektion geschieht, kann Krebs erregendes Nitrosamin entstehen.

Als Reaktion auf die neuen Funde fordert der umweltpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Christian Rabjerg Madsen, flächendeckende Trinkwasserkontrollen. Seiner Auffassung nach sollte es verboten sein, Spritzmittel in der Nähe von Trinkwasserbohrungen auszubringen. Niko Grünfeld (Alternative), Kulturbürgermeister in Kopenhagen, unterstützt diese Forderungen und kündigt an, eine Debatte darüber im Rathaus zu führen sowie seine Parteikollegen im Parlament zu bitten, Druck auf die Regierung auszuüben.

Rest eines Pilzgiftes

Laut der Interessenorganisation der Wasserwerke Danva ist Dimethylsulfonamid höchstwahrscheinlich ein Abbauprodukt eines Pilzgiftes, das 2007 verboten wurde. Tomaten und Erdbeeren wurden damit behandelt.

Der Fund zeige, dass die Liste der Stoffe, die untersucht werden, geändert werden müsse, so Sozialdemokrat Christian Rabjerg, denn nach diesem Stoff werde normalerweise nicht gefahndet, ein Wasserwerk habe dies auf eigene Initiative getan. Rabjerg fordert den Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) auf, tätig zu werden.

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