Dänemark

Mehr Bürgerinnen und Bürger splitten Energierechnungen

Mehr Bürgerinnen und Bürger splitten Energierechnungen

Mehr Bürgerinnen und Bürger splitten Energierechnungen

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Die Heizkosten sind im vergangenen Jahr gestiegen. Foto: Hauke-Christian Dittrich/Ritzau Scanpix

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Die Energieversorgungsunternehmen sehen ein wachsendes Interesse an der Aufteilung von Rechnungen in Teilbeträge. Allerdings ist die Nachfrage, ausstehende Zahlungen einzufrieren, geringer als erwartet.

Im vergangenen Jahr sind die Preise vom Brot bis zur Butter gestiegen, und wenn dann noch eine hohe Energierechnung hinzukommt, kann es für Bürgerinnen und Bürger schwer werden, finanziell über die Runden zu kommen. Eine Möglichkeit, die hohen Summen zu begleichen, besteht für viele Menschen darin, die Energierechnung in kleinere Beträge aufzuteilen.

Der Energiekonzern Norlys, der rund 650.000 Energiekundinnen und -kunden hat, verzeichnete im vergangenen Jahr einen explosionsartigen Anstieg der sogenannten freiwilligen Zahlungsvereinbarungen, bei denen es möglich ist, Rechnungen zu splitten.

Steigende Preise setzen die Menschen unter Druck

„Im Jahr 2022 haben wir einer Rekordzahl von Kundinnen und Kunden geholfen, ihre Rechnungen in kleinere Beträge aufzuteilen“, so Mads Brøgger, Leiter des Energiekonzerns. „Dies spiegelt die Tatsache wider, dass die steigenden Energiepreise die Menschen unter Druck gesetzt haben, sodass es für viele eine große Erleichterung war, die Kosten in kleinere Beträge zu stückeln.“

Im vergangenen Jahr hat Norlys fast 14.000 Vereinbarungen zur Aufteilung der Zahlung von Rechnungen in Höhe von 110 Millionen Kronen getroffen. Im Jahr zuvor wurden lediglich rund 4.000 Vereinbarungen mit einem Volumen von 23 Millionen Kronen abgeschlossen.

Auch bei Andel Energi, Dänemarks größtem Energieversorger mit 1,2 Millionen Kundinnen und Kunden, haben im vergangenen Jahr mehr Menschen von diesem Rückzahlungsprogramm Gebrauch gemacht. Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die dieses genutzt haben, war bis zu 73 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Regierung beschließt neue Regelung

Der Anstieg verlangsamte sich jedoch Ende des Jahres, als die sogenannte Einfrierungsregelung (indefrysningsordningen) in Kraft trat. Die von den Politikerinnen und Politikern im September vergangenen Jahres beschlossene Regelung sieht vor, dass ein Teil der Strom- und Gasrechnungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann.

Nach Angaben von Jack Kristensen, Leiter bei Andel Energi, gibt es nur ein geringes Interesse an dem Programm, das rund 11.000 Kundinnen und Kunden in Anspruch genommen haben.

Bei Norlys war das Interesse an der Einfrierungsregelung ebenfalls begrenzt. Rund 7.000 haben sich angemeldet – etwa 1 Prozent des Kundenstamms, weit weniger als die ursprünglich geschätzten über 20 Prozent.

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