Politik & Gesellschaft

Mangel an Gesundheitspersonal, Stau bei Genehmigungsverfahren

Mangel an Gesundheitspersonal, Stau bei Genehmigungsverfahren

Mangel an Pflegepersonal, Stau bei Genehmigungsverfahren

Ritzau/hm
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Gesundheitsministerin Sophie Løhde (V) will mit einem Sofortpaket den Verfahrensstau auflösen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In Dänemark mangelt es an Pflegerinnen und Pflegern und an Ärztinnen und Ärzten – gleichzeitig kämpft die Behörde für Patientensicherheit mit einem Verfahrensstau. Ausländisches Gesundheitspersonal muss zum Teil Jahre warten, bis es eine Arbeitsgenehmigung erhält.

Obwohl es an den Krankenhäusern des Landes einen großen Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegerinnen und Pfleger gibt, muss ausländisches Gesundheitspersonal jahrelang warten, bis es in Dänemark arbeiten darf. Dies zeigt der Zeitung „Berlingske“ zufolge eine Untersuchung der Behörde für Patientensicherheit.

Derzeit gibt es der Untersuchung zufolge 1.660 Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und andere Personen aus dem Gesundheitsbereich, die bereits mehrere Jahre darauf warten, dass die Antragsverfahren überhaupt erst beginnen.

Weitere 930 laufende Verfahren kommen nicht voran, weil Unterlagen fehlen oder weil der Fall zur Einschätzung an eine dänische Ausbildungsinstitution weitergeleitet wurde.

Allerdings berichtet die Zeitung auch, dass die Behörde den Berg von 4.000 Fällen im Jahr 2021 nun zum Teil abgetragen hat.

Harun Demirtas, Vizevorsitzender des dänischen Pflegerinnen- und Pflegerverbandes, mahnt jedoch Genauigkeit an. Natürlich sollten die Verfahren beschleunigt werden, doch es sei auch die Aufgabe der Behörden, die Qualität der Behandlungen im dänischen Gesundheitswesen zu sichern.

Sofortpaket soll Problem lösen

Die Vorsitzende des Vereins der Ärztinnen und Ärzte, Camilla Rathcke, will auch keine Abstriche in der Qualität, nennt aber die Situation „grotesk“. Sie sagte der Nachrichtenagentur „Ritzau“: „Wir haben in Dänemark einen großen Mangel an Gesundheitspersonal. Gleichzeitig gibt es einen Stapel von nicht abgeschlossenen Verfahren in der Behörde für Patientensicherheit und in diesem Stapel sind Verfahren von Ärztinnen und Ärzten enthalten, die vor drei Jahren ihre Anträge eingereicht haben.“ Ihrer Meinung nach dauern die Verfahren viel zu lang, dies ist ihren Worten nach bei Bewerberinnen und Bewerbern aus Nicht-EU-Ländern der Fall, etwa Großbritannien, den USA, Kanada und Australien.

Die Interessenorganisation der Patientinnen und Patienten, Danske Patienter, fordert ebenfalls, die Verfahren zu beschleunigen.

Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) kündigt in einer E-Mail an die Zeitung „Berlingske" an, dafür zu sorgen, dass Gesundheitspersonal aus dem Ausland schneller Arbeitsgenehmigungen erhält. Ein geplantes Sofortpaket, das von der Politik noch diskutiert werden muss, soll ihren Worten nach den Verfahrensstau auflösen.

Mehr lesen

Ehrenamt

Flucht vor häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus Apenrade haben immer ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.

Kulturkommentar

Paulina von Ahn
Paulina von Ahn
„Die Hälfte der Menschheit menstruiert – gewöhnt euch dran!“