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Korruptionswächter: Betrugsfälle sind Weckruf

Korruptionswächter: Betrugsfälle sind Weckruf

Korruptionswächter: Betrugsfälle sind Weckruf

Ritzau/hm
Kopenhagen
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In der Immobilienverwaltung der Streitkräfte kamen Anfang Dezember Unregelmäßigkeiten ans Licht. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Laut der Antikorruptionsorganisation Transparency International Danmark wiegen die in jüngster Vergangenheit bekannt gewordenen Betrugsfälle der öffentlichen Hand schwer und müssen Reaktionen nach sich ziehen.

Jesper Olsen, stellvertretender Vorsitzender von Transparency International Danmark, bezieht sich auf den Betrug in Millionenhöhe, den Britta Nielsen begangen hat sowie auf den jüngst bekanntgewordenen Fall in der Immobilienverwaltung der Streitkräfte.

Er schlägt vor, Amtsmissbrauch mit höheren Strafen zu belegen. „Wir waren nicht überrascht, dass diese Fälle passieren konnten, sie sollten nun aber als Weckruf dienen. Amtsmissbrauch muss ernst genommen werden“, fordert Olsen. Ein Signal könne sein, diesen härter als bisher zu bestrafen.

Olsen regt zudem an, die europäische Whistleblower-Verordnung in Dänemark zügig und schneller als in den geforderten zwei Jahren umzusetzen. Diese Verordnung soll Hinweisgeber auf illegale oder schädliche Machenschaften vor Repressionen schützen.

Der Korruptionswächter regt zudem an, Arbeitsabläufe genau zu betrachten. Man müsse sich die Frage stellen, warum die Dinge so geschehen seien, so Olsen, der schließlich vorschlägt, Akteneinsicht weniger als bisher abzulehnen.

Sowohl die regierenden Sozialdemokraten als auch die Sozialistische Volkspartei sowie die Radikalen sind der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge bereit, über ein höheres Strafmaß bei Amtsmissbrauch von Behördenmitarbeitern zu sprechen.

Jeppe Bruus, rechtspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten, sagte, man müsse prüfen, ob die bestehenden Strafen abschreckend genug seien.

 

Aktualisiert um 17.20 Uhr

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