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Kommission: Mehr ungelerntes Personal im Gesundheitssystem der Zukunft
Kommission: Mehr ungelerntes Personal im Gesundheitssystem der Zukunft
Vorschlag: Mehr ungelerntes Personal im Gesundheitssystem

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Eine Kommission mit dem ehemaligen Chef der Gesundheitsbehörde Søren Brostrøm an der Spitze hat am Montag 20 Vorschläge zu einem robusteren Gesundheitssystem unterbreitet. Es sei dringend notwendig zu handeln, sagt er.
Ein „Weiter-so“ sei keine Option, soll das Gesundheitswesen auch in Zukunft imstande sein, seine Kernaufgaben zu lösen. Das sagte der Vorsitzende zu einer Kommission zur Robustheit des Gesundheitsystems (Robusthedskommissionen), Søren Brostrøm, als er am Montag die Vorschläge der Arbeitsgruppe bei einer Pressekonferenz vorstellte.
„Wir müssen etwas tun, denn wir stehen auf einer brennenden Plattform“, so der ehemalige Direktor der Gesundheitsbehörde, der während der Corona-Pandemie der Bevölkerung ein vertrautes Gesicht wurde.
Längere Arbeitszeit und bessere Verteilung der Nachtschichten
Die Aufgabe der „Robusthedskommissionen“ ist gewesen zu untersuchen, wie genug Personal und Zeit zur Verfügung stehen können, damit das Gesundheitssystem die zentralen Aufgaben lösen kann. Zu den Vorschlägen zählt, dass Krankenschwestern und -pfleger ärztliche Aufgaben übernehmen sollen, mehr ungelerntes Personal soll angestellt werden, die Nacht- und Wochenenddienste sollen auf mehr Schultern verteilt werden, und mehr Personal soll länger arbeiten.
„Die Umsetzung unserer Empfehlungen kann nicht warten. Wir möchten, dass sie schnell Wirkung zeigen können“, sagte Brostrøm.
„Unpopuläre Entscheidzuungen“
In einem Interview mit „Jyllands-Posten“ hatte er im Vorfeld der Präsentation gesagt, dass einige Bürgerinnen und Bürger einen verringerten Service empfinden würden, sollten sämtliche Vorschläge umgesetzt werden. So sollen nach Vorstellung der Kommission zukünftig nicht alle kranken oder älteren Menschen dasselbe Angebot bekommen. Als Beispiel nennt er Krebspatientinnen und -patienten, von denen sich einige anstatt eines Kontrollbesuches im Krankenhaus mit digitalen Lösungen von zu Hause aus werden begnügen müssen.
„Ein Teil unserer Vorschläge wird den Politikerinnen und Politikern sowie den Arbeitsmarktparteien unpopuläre Entscheidungen abverlangen“, betont der Kommissionsvorsitzende.
Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) will nicht unmittelbar versprechen, dass die Regierung sämtliche Vorschläge übernehmen wird.
„Auf dem Papier sind es möglicherweise kleine und altbekannte Maßnahmen, aber im wirklichen Leben sind es große Dinge, die umgesetzt werden müssen“, sagte sie.
Parallel zu der „Robusthedskommissionen“ arbeitet auch eine Gesundheitsstrukturreform, die im Frühjahr 2024 ihre Empfehlungen unterbreiten soll. Sie befasst sich damit, wie das Gesundheitssystem auf die demografische Entwicklung vorbereitet werden kann.