Finanzen

Jede fünfte Kommune spart im kommenden Jahr

Jede fünfte Kommune spart im kommenden Jahr

Jede fünfte Kommune spart im kommenden Jahr

jt
Kopenhagen
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Die Kommune Tondern wünscht sich weniger Zwänge in der Altenpflege (Symbolfoto). Foto: dpa

Einer neuen Umfrage zufolge will jede fünfte Kommune in Dänemark im kommenden Jahr weitere Einsparungen vollziehen. Dies werde zu einem schlechteren Service für die Bürger führen, meint ein Experte.

Obwohl die Wirtschaftskessel in Dänemark heißlaufen, bedeutet das nicht, dass die dänischen Bürger Aussichten auf mehr Wohlfahrt bekommen. In einer Umfrage, die die Gewerkschaft HK Kommunal unter 63 Ökonomiechefs dänischer Kommunen gemacht hat, erklärt jeder Fünfte, dass seine Kommune im kommenden Jahr weniger Geld für Schulen und Altenpflege investieren wird. Das berichtet die Online-Zeitung Avisen.dk.

Zugleich weisen 41 Prozent darauf hin, dass die Servicekosten im kommenden Jahr auf dem gleichen Niveau wie 2018 liegen werden. Laut Roger Buch, Kommunalforscher der Journalistenhochschule werden die geplanten Einsparungen einen schlechteren Service für die Bürger bedeuten.

„Es gibt eine steigende Zahl von Älteren und Schulkindern in Dänemark. Wenn die Kommunen in diesen Bereichen nicht mehr Geld investieren wollen, dann werden die Bürger einen schlechteren Service erleben”, so Buch zu Avisen.dk. Im schlimmsten Fall werden ihm zufolge mehr Kinder in die Klassen zusammengetan und die pflegebedürftigen Älteren müssten gar drei Wochen auf ein Bad warten.

Per Nikolaj Bukh, Wirtschaftsprofessor der Uni Aalborg, gibt den schwarzen Peter der Kommunen weiter an die Regierung und das Parlament. Im zufolge wollen die meisten Kommunen gerne mehr Geld investieren – können es aber nicht. „Die Regierung und das Folketing lässt es nicht zu, dass die Kommunen mehr investiert. Obwohl viele Bürger einen besseren Service wünschen”, so Bukh.

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