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Forschungsminister verabschiedet sich aus Facebook

Forschungsminister verabschiedet sich aus Facebook

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cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Søren Pind
Søren Pind Foto: Scanpix

Dänemarks Ausbildungs- und Forschungsminister Søren Pind verlässt seine 42.300 Abonnenten im sozialen Medium Facebook. Er könne das System hinter dem Netzwerk nicht länger akzeptieren, sagt er.

Dänemarks Ausbildungs- und Forschungsminister Søren Pind verlässt seine 42.300 Abonnenten im sozialen Medium Facebook. Er könne das System hinter dem Netzwerk nicht länger akzeptieren, sagt er.

Søren Pind (Venstre) ist einer der dänischen Politiker mit der regsten Aktivität und den meisten Lesern im sozialen Medium Facebook. Doch damit ist jetzt Schluss. Das teilte der Minister am Sonnabend mit – auf Facebook.

„Ich habe mich dazu entschlossen, nicht länger eine Facebook-Seite zu betreiben. Ich werde für Freunde und gute Bekannte ein privates Profil aufrechterhalten, aber das wird es dann auch sein“, so der letzte Gruß des Ministers. „Ich kann nicht akzeptieren, dass Einrichtungen und Algorithmen mich auf diese Weise zuschreiben und danach streben, eine weitere Abhängigkeit von Systemen zu schaffen, die ich nicht wünsche und die ohnehin zu sehr in Anspruch nehmen“, schreibt Pind weiter.

Über die Abhängigkeit von den Vorgaben des Unternehmens Facebook hinaus meint Pind, dass die Zeit, die es schluckt, auf Facebook aktiv zu sein, dem „Vergnügen“, dass ihm dadurch bereitet wird, nicht gerecht werde. Zudem, so Pind, beeinflusse Facebook sein Verhalten.

„Ich lese weniger Bücher. Ich schreibe weniger in sich zusammenhängende Blogs und Beiträge“, schreibt er. „Und diese Zeiten verlangen nach Zusammenhang und Langsamkeit, nicht Fragmentierung und Eile. Aber danke für viele Jahre der Debatte hier. Das meiste davon war ein Vergnügen“, so Pind.

Erst kürzlich hatte Pind mit einer Anordnung für Aufsehen gesorgt, mit der er es seinen Mitarbeitern untersagte, sich am Wochenende dienstlich auszutauschen.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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