Staatsbürgerschaft

Einbürgerungstest: Jeder Zweite hat im Sommer nicht bestanden

Einbürgerungstest: Jeder Zweite hat im Sommer nicht bestanden

Einbürgerungstest: Jeder Zweite hat im Sommer nicht bestanden

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: JT

Am Donnerstag haben rund 3.700 Personen den Einbürgerungstest gemacht. In der Vergangenheit wurde der Schwierigkeitsgrad dieser Prüfung diskutiert.

Ausländer, die gerne die dänische Staatsbürgerschaft annehmen wollen, müssen erst einen Einbürgerungstest bestehen.

Am Donnerstag waren 3.693 Personen zur zweiten und letzten Prüfung in diesem Jahr angemeldet. Sie mussten sich 40 schriftlichen Fragen stellen, wovon 32 korrekt beantwortet werden mussten. Bei der Prüfung im Sommer haben lediglich 49,8 Prozent bestanden.

Der Sprecher für Staatsangehörigkeitsfragen der Dänischen Volkspartei, Christian Langballe, ist der Meinung, dass der Test zu leicht sei. „Man darf nicht vergessen, dass die Teilnehmer ein Pensum lernen und darin geprüft werden“, so Langballe. Seine Partei möchte in Zukunft lediglich 1.000 Personen für den Test zulassen, doch die Regierung und die Sozialdemokraten haben gegen den Vorschlag gestimmt. „Werden Leute gleich dänisch, weil sie einen Einbürgerungstest bestehen können?“, fragt sich Langballe und ergänzt: „Meines Erachtens nicht, weshalb wir nur 1.000 Personen für die Prüfungen zulassen wollen.“

„Dämlicher Test"

Seine Kollegin von der Einheitsliste, Johanne Schmidt-Nielsen, hat eine andere Haltung bezüglich des Einbürgerungstestes. „Der Test ist dämlich. Wir testen, wie gut die Leute auswendig gelernt haben. Wer kann denn schon erinnern, wann das Goldene Zeitalter oder Struensee war?“, so Schmidt-Nielsen. Ihr zufolge soll Kindern, die in Dänemark geboren sind, auch automatisch die dänische Staatsbürgerschaft zugeteilt werden.

„Es ist fair, dass man Ansprüche an Personen stellt, die später in ihrem Leben nach Dänemark immigrieren. Doch diese könnten für den Spracherwerb, die Selbstversorgung oder Kriminalität gelten“, so Schmidt-Nielsen. „Danach können wir diskutieren, wo die Grenzen gehen“, erklärt sie.

Aus dem Ausländer- und Integrationsministerium heißt es in einer Pressemitteilung, dass der Einbürgerungstest qualitativ zufriedenstellend sei.

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