Flucht und Einwanderung

Analyse: 2060 gibt es 867.258 Einwanderer in Dänemark

Analyse: 2060 gibt es 867.258 Einwanderer in Dänemark

Analyse: 2060 gibt es 867.258 Einwanderer in Dänemark

jt
Kopenhagen
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Foto: Karsten Sörensen

Rund jeder siebte Einwohner in Dänemark wird in 40 Jahren ein nicht-westlicher Einwanderer oder dessen Nachkomme sein. Ein Forscher warnt bei diesen Aussichten vor Wohlfahrts-Beeinträchtigungen.

In Zukunft werden immer mehr Menschen in Dänemark eine ausländische Herkunft haben. Das zeigt eine neue Analyse der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik. Demnach werden im Jahr 2060 rund 867.258 nicht-westliche Einwanderer oder deren Nachkommen in Dänemark leben. Das sind gut 13,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Derzeit liegt die Zahl bei 493.468 Personen.

Die Zahlen seien ein Indikator dafür, dass Dänemark einen strammen Kurs im Bereich der Ausländer braucht, so Venstres ausländerpolitischer Sprecher, Mads Fuglede. „Es ist wichtig, dass wir den Asylstrom nach Dänemark unter Kontrolle bringen“, so Fuglede zur Nachrichtenagentur Ritzau. „Es ist aber unproblematisch, wenn neu angekommene Personen für den Arbeitsmarkt bereitstehen“, ergänzt er.

Folgen für die Wohlfahrtsgesellschaft

Sollte die Integration nicht erfolgreicher gestaltet werden, dann kann die steigende Einwanderung Folgen für die Wohlfahrtsgesellschaft haben, erklärt Jan Rose Skaksen, Forschungsleiter der Rockwool-Stiftung. „Die arbeitenden Bürger sind die Grundlage eines Wohlfahrtsstaates. Arbeitet man nicht, kostet man dem Staat viel Geld“, so Skaksen.

Ihm zufolge müsse man Einwanderern, die schon lange in Dänemark sind, auf den Arbeitsmarkt integrieren. Insbesondere bei den eingewanderten Frauen, die in den Statistiken weit hinter den dänischen Frauen liegen, müsste laut Skaksen etwas unternommen werden.

Die Kommune Hjørring hat bei der Integration von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt viel Erfolg gehabt. „Wir haben den Arbeitsmarkts- und Integrationsbereich bei der Begrüßung von Neuangekommenen vereint. Das bedeutet, dass Flüchtlinge vom ersten Tag an Job- oder Ausbildungsangebote bekommen“, erklärt Thomas Klimek (Sozialdemokraten), Vorsitzender des kommunalen Arbeitsmarkt- und Ausbildungsausschusses.

Doch bei den Frauen mit Migrationshintergrund erlebt auch in die Kommune Hjørring ihre Herausforderungen. „Wenn wir nicht möglichst schnell etwas unternehmen, dann haben wir abermals eine Generation von Einwanderer-Frauen, die Sozialleistungen beziehen. Und das können wir uns nicht leisten“, so Klimek.

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