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Afghanistan: „Monumentale Herausforderung“

Afghanistan: „Monumentale Herausforderung“

Afghanistan: „Monumentale Herausforderung“

Ritzau/hm
Kopenhagen
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EIn wichtiges Kapitel in der Außen- und Sicherheitspolitik sei nun abgeschlossen, so Außenminister Jeppe Kofod (Soz.). Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

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Nach 20 Jahren beendet Dänemark seinen militärischen Einsatz in Afghanistan. Dem dänischen Außenminister nach Bedarf das Land weiterhin Hilfe.

Nach fast zwei Jahrzehnten Einsatz hat Dänemark sein militärisches Engagement in Afghanistan am Dienstag beendet. Die USA hatten vor einiger Zeit angekündigt, ihre Truppen abzuziehen. Nach dem Wunsch von US-Präsident Joe Biden soll bis zum 11. September dieses Jahres der letzte US-Soldat Afghanistan verlassen haben.

Die Lage im Land verbleibt unruhig. Der dänische Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) sagte zu dem Thema auf einer Sitzung in Brüssel, es sei offensichtlich, dass die Herausforderungen in Afghanistan monumental seien. Das Land benötige weiterhin Unterstützung. Deshalb werde die Regierung den zivilen Einsatz fortführen.

Seit 2002 dänische Soldaten im Einsatz

Dänemark hatte seit 2002 nach einem Beschluss des dänischen Parlaments Soldaten nach Afghanistan entsandt. Die Entscheidung für eine militärische Intervention wurde unter dem Eindruck der Al-Quaida-Angriffe auf Washington und New York am 11. September 2001 gefasst.

In den vielen Jahren wurden 37 dänische Soldaten im Einsatz getötet, sieben verloren ihr Leben durch Krankheit, Unfälle oder anderen Ursachen. Insgesamt wurden mehrere Tausend Soldaten der Koalitionstruppen getötet.

Einige haben den höchsten Preis gezahlt, damit andere sicher leben können.

Jeppe Kofod (Soz.), dänischer Außenminister

Der Verlust, den Dänemark zu beklagen habe, wiege schwer und sei schmerzhaft, so der Minister. Seinen Worten nach sind die Soldaten jedoch nicht umsonst gestorben. Sie hätten, so Kofod, Dänemark sicherer gemacht, indem sie Terror – gegen den Westen gerichtet – verhindert haben. Zudem hätten sie die Freiheit der Afghanen gesichert und dabei geholfen, den Platz der Frau in der Gesellschaft zu verteidigen und Mädchen geholfen, eine Schule zu besuchen.

„Ich bin allen Dänen, die ihren Dienst in Afghanistan leisteten, sehr dankbar. Einige haben denn höchsten Preis gezahlt, damit andere sicher leben können. Dafür werden wir ewig dankbar sein“, so Kofod.

Kofod: Nicht zurückhaltender werden

Trotz der Tatsache, dass der Krieg Afghanistan nicht zu einem freien und friedlichen Land aus dem Blickwinkel des Westens gemacht hat, vertritt der Außenminister die Meinung, dass man auch in Zukunft, was Interventionen angeht, nicht zurückhaltender sein sollte. Man brauche einen Plan, wie Terrorgefahr bekämpft werden könne und einen weiteren dafür, wie Stabilität, auch über einen längeren Zeitraum, erhalten werden könne, so Kofod.

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