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Ærø bekommt erste Gesundheitsdrohne des Landes

Ærø bekommt erste Gesundheitsdrohne des Landes

Ærø bekommt erste Gesundheitsdrohne des Landes

Ritzau/wt
Ærø
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Abflug: Erstmalig ist am Montag ein unbemanntes Luftfahrzeug vom Krankenhaus in Svendborg gestartet, um Blutproben von Ærø abzuholen. Foto: Tim Kildeborg Jensen/Ritzau Scanpix

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Blutproben von Patientinnen und Patienten werden künftig mit einer Drohne zu einem Krankenhaus auf dem Festland oder einer größeren Insel geflogen. Andre Inseln sollen folgen.

Der Weg einer Blutprobe, die auf der Insel Ærø zwischen Alsen (Als) und Fünen (Fyn), hatte bislang einen umständlichen und langen Weg vor sich. Zunächst ging es mit dem Auto zur Fähre, dann mit der Fähre nach Fünen und dann wieder mit dem Auto zum Krankenhaus. Schon die Fährüberfahrt dauert 1.15 Stunden.

Doch zukünftig soll das wesentlich schneller gehen. Seit Montag werden die Behälter mit Blut mit einem unbemannten Luftfahrzeug, einer Drohne, vom Krankenhaus in Ærøskøbing zu dem in Svendborg gebracht. Es ist die erste Gesundsheitsdrohne des Landes. Transportzeit: 40 Minuten. Ferngesteuert wird sie von Kopenhagen aus.

Schnellere Behandlung

Mit den fliegenden Blutproben können die Ärztinnen und Ärzte auf Ærø schneller erfahren, woran ihre Patientinnen und Patienten erkrankt sind. Dadurch können sie auch schneller die richtige Behandlung einleiten.

„Durch den Drohnentransport kann die Diagnose schneller gestellt werden. Das hilft zum Beispiel Patienten, die mit Verdacht auf eine Lungenentzündung eingewiesen worden sind. Es können auch Patienten sein, die an einem Virus oder einer Bakterie erkrankt sind“, sagt Bjarne Dahler-Eriksen, Gesundheitsdirektor am Universitätshospital Odense (OUH).

Bürgermeister hofft auf Medizintransporte

Ærøs Bürgermeister, Peter Hansted (Soz.), hofft, dass zukünftig auch Medikamente mit der Drohne transportiert werden können.

Dies könne Krebspatienten in Chemotherapie zugutekommen. Da die Medikamente frisch sein müssen, können sie nicht mit der Fähre geschickt werden. Daher müssen die Patientinnen und Patienten jedes Mal nach Fünen fahren.

„Das kann insbesondere für ältere Menschen ein langer Tag werden. Es wäre fantastisch, wenn die Medikamente mit der Drohne kommen könnte, und die Patienten sie dann im Krankenhaus hier auf der Insel verabreicht bekommen könnten. Oder längerfristig auch bei sich zu Hause“, meint der Politiker.

Ærø ist nur der Anfang

Bjarne Dahler-Eriksen rechnet damit, dass der Drohnentransport zukünftig auf weiteren Inseln eingesetzt werden wird. Einzige Bedingung ist, dass es auf der Insel medizinisches Personal gibt.

„Kann man mit unbemannten Luftfahrzeugen über Wasser nach Ærø fliegen, dann kann man dies auch nach Anholt oder Samsø tun“, so der Gesundheitsdirektor.

Die Drohne ist am Flughafen in Odense und bei Flügen zwischen Ærø und dem OUH getestet worden. Transportministerin Trine Bramsen (Soz.) hat am Montagvormittag die Drohne auf ihren Jungfernflug geschickt.

 


 

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