DEN GAMLE BY

Eine Weihnachtsfrau für den dänischsten Ort der Welt

Eine Weihnachtsfrau für den dänischsten Ort der Welt

Eine Weihnachtsfrau für den dänischsten Ort der Welt

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Aarhus
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Anna Wowk Vestergaard
Anna Wowk Vestergaard ist neue Weihnachts-Inspekteurin in „Den Gamle By“. Foto: Den Gamle By

In „Den Gamle By“ in Aarhus wird die Geschichte Dänemarks lebendig gehalten – und besonders zur Weihnachtszeit strömen die Menschen in die Museumsstadt. Die 39-jährige Anna Wowk Vestergaard ist die neue Hüterin der Tradition.

Wer einen Streifzug durch die Geschichte Dänemarks machen will, für den führt kein Weg vorbei an „Den Gamle By“ in Aarhus. Aus dem ganzen Land kommen nicht nur die Besucher, sondern auch die Gebäude dort. Sie sind keine Nachbauten, sondern historische, in den verschiedenen Regionen abgetragene Bauwerke, die dann in Aarhus wieder aufgebaut wurden. Und das schon seit 1914. Auch ein Kaufmannshaus aus Apenrade kann dort besucht werden.

Gerade zur Weihnachtszeit wird die kleine Altstadt mitten in der Großstadt zur Attraktion. Wohl nirgendwo anders in Dänemark ist so viel Weihnachtstradition an einem Ort versammelt.

Von der Planung der 2014-Straße zur offiziellen Weihnachtsfrau

Die Weihnachtsausstellung ist das ganze Jahr über geöffnet – doch in den letzten Wochen des Jahres übernimmt das Fest vollständig die Kontrolle. Die Zügel in der Hand hält dafür seit Kurzem die 39-jährige Anna Wowk Vestergaard.

Sie arbeitet bereits seit 2014 in „Den Gamle By“ (was auf Deutsch „Die Alte Stadt“ bedeutet). Zunächst verantwortlich für das beliebte 1974-Viertel, dann für die gerade entstehende 2014-Straße, die 2022 eröffnet werden soll, ist sie jetzt zur Weihnachts-Inspekteurin des Freilichtmuseums ernannt worden.

Ihre Aufgabe: Alles so vorbereiten, dass die rund 150.000 erwarteten Besucher in der Weihnachtszeit ein möglichst zauberhaftes Erlebnis haben.

Schon in den Sommermonaten haben die Vorbereitungen begonnen, und wie Anna Wowk Vestergaard in einer Pressemitteilung des Museums verrät, musste sie sich selbst gelegentlich bremsen, nach der Arbeit nicht Weihnachtslieder singend durch das sommerliche Aarhus zu radeln.

Historikerin wünscht sich ein Weihnachten ohne Kommerz-Stress

Sie wünscht sich, sagt sie, dass der Stress, den die Weihnachtszeit für viele bedeutet, von den Besuchern von „Den Gamle By“ abfällt. Dass sie eine Atempause vom „kommerziellen Weihnachten“ bekommen.

Wer die Museumsstadt zu Weihnachten besucht, der wird unter anderem auch lernen, berichtet sie, dass manche Traditionen, die viele in Dänemark für uralt und urdänisch halten, noch gar nicht so lange hier zu Hause sind. Sie nennt den Weihnachtsbaum, der im 19. Jahrhundert aus Deutschland übernommen wurde, oder den Adventskranz, der erst nach dem 2. Weltkrieg nach Dänemark kam.

Die erfahrene Historikerin Anna Wowk Vestergaard, die bereits im Horsens Museum und im Odder Museum tätig war, hat eigens den Weihnachtsguide verfasst, der in „Den Gamle By“ erhältlich ist und der so ziemlich alles Wissenswerte über die dänischen Weihnachtstraditionen zu enthalten verspricht.

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