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Neues Museum für Märchen-König H. C. Andersen in Odense

Neues Museum für Märchen-König H. C. Andersen in Odense

Neues Museum für Märchen-König H. C. Andersen in Odense

cvt/Ritzau
Odense
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H. C. Andersens Hus Odense
Königin Margrethe II. bekam am Mittwoch eine Sonderführung durch das neue Museum. Foto: Ard Jongsma, Stillwords for H.C. Andersen's House

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Keine Prinzessin auf der Erbse – dafür eine Königin im Museum: Margrethe II. hat am Mittwoch das komplett umgestaltete Erlebnis-Gelände eröffnet – und ging dafür auch unter die Erde.

Am Mittwochnachmittag hat Dänemarks Königin Margrethe II. sich von ihrer Sommerresidenz im nordschleswigschen Gravenstein (Grasten) aus nach Fünen aufgemacht, um in Odense das vollkommen umgestaltete und erweiterte Museum zu eröffnen, in dem Leben und Werk des Dichters und Schriftstellers H. C. Andersen gewürdigt werden.

Seit zehn Jahren wird an dem 391-Millionen-Kronen-Projekt (53 Millionen Euro) gebaut – fertig ist es noch immer nicht endgültig.

H. C. Andersens Hus Odense
Das neue Museum in einer grafischen Darstellung der Architekturbüros Foto: Kengo Kuma & Associates, Cornelius Vöge, MASU planning, mir.no

Ober- und unterirdische Reise durch Andersens Welt

„Wir feiern hier die Premiere von etwas, das sogesehen ein ganz neu gebautes Museum ist. Wir haben das alte Geburtshaus bewahrt, das der Eckpfeiler und auch der Schlusspunkt der Reise in das neue Museum ist“, sagt Vermittlungschef Henrik Lübker.

In dem Museum können sich 250 Besuchende zugleich aufhalten – verteilt auf einer Grundfläche, die die Größe eines Fußballfeldes hat. Zwei Drittel des Museums befinden sich derweil unter der Erde.

Ziel des Neubaus war es, ein Museum zu schaffen, das das abenteuerliche Universum des Autors widerspiegelt, der unter anderem berühmte Erzählungen wie die vom tapferen Zinnsoldaten, von der kleinen Meerjungfrau oder „Des Kaisers neue Kleider“ geschrieben hat.

„Es ist ein etwas anderes Museum. Statt einer Architektur, die sich in die Höhe schraubt, gibt es einige Pavillons, die gleichsam aus der Erde schießen und sich in einem verschlungenen, labyrinthischen Garten befinden“, berichtet Lübker.

Königin Margrethe II. am Mittwoch in Odense Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

H.C. Andersens Hus im Netz

hcandersenshus.dk

Besuchende sollen auf Entdeckungsreise gehen

„Die Reise steht im Zentrum“, sagt er – und bezieht sich damit auf die berühmten Worte Andersens aus „Das Märchen meines Lebens“ aus dem Jahre 1855, „Reisen ist Leben“.

Die neuen Bauten sollen die Art und Weise widerspiegeln, in der H. C. Andersen seine Märchen aufgebaut hat. „Wir versuchen, die Geschichte auf seine Art zu erzählen, indem man Andersens Universum kennenlernt, anstatt einen Kurator, der einem erzählt, wer H. C. Andersen war“, so Lübker.

Noch ist nicht alles fertig

Auch nachdem die Königin das Museum eröffnet hat, müssen noch einige Dinge erledigt werden, sagt er. „Aber wir waren so lange eingesperrt und nicht alle können diesen Sommer in den Urlaub reisen. Deshalb finden wir, dass es furchtbar wäre, wenn wir den Leuten nicht zeigen könnten, was wir in den vielen Jahren hier geschaffen haben.“

Es wird mit bis zu 220.000 Museumsbesucherinnen und -besuchern jährlich gerechnet. Das wäre eine Verdoppelung im Vergleich zum bisherigen Museum.

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“