Museumskunst

In den Fußspuren der Epidemien

In den Fußspuren der Epidemien

In den Fußspuren der Epidemien

Kopenhagen
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Michael Kviums Gemälde „Kor“ von 1991 Foto: Michael Kvium/Statens Museum for Kunst

Das Statens Museum for Kunst in Kopenhagen bietet einen außergewöhnlichen Gang durch die Ausstellung: Anhand von Kunstgegenständen zeigt das Museum, wie Epidemien die Welt verändert haben.

Epidemien haben die Geschichte Europas geprägt. Das erleben wir allzu deutlich in diesen Monaten der COVID-19-Pandemie. Doch die Geschichte der Epidemien geht tausende Jahre zurück, und das Statens Museum for Kunst (SMK) in Kopenhagen hat die augenblickliche Krise als Anlass genommen, einen außergewöhnlichen Gang durch die Kunstgeschichte anzubieten. Unter dem Titel „Nichts ist wie früher“ zeigt das Museum anhand von Kunstgegenständen, wie historische Epidemien die Welt und somit auch die Kunst geprägt haben.

In der Kunst kann der Mensch die alte Welt bearbeiten und durch Bilder eine neue Welt schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des SMK. Epidemien haben der Kunst neue Motive gegeben, neue Künstlerrollen und sogar neue Lebensformen.

Arme Bürger im Wartesaal des Todes. Harald Slott-Møller, 1888. Foto: Harald Slott-Møller, Statens Museum for Kunst

Ausgangspunkt für die Ausstellung „Nichts ist wie früher“ sind bereits vorhandene Gemälde und Kunstgegenstände in der Sammlung des SMK. 

„Die Coronakrise ist eine einmalige Gelegenheit, die historischen Kunstwerke in einem neuen Licht zu sehen und verstehen“, sagt Museumsdirektor Mikkel Bogh. In dem neuen Kontext der Coronakrise würden die Gemälde ganz anders aussehen.

„Gleichzeitig kann die heutige Kunst neue Perspektiven aufzeichnen. Wir wissen noch nicht, wohin uns die Krise führt, aber vielleicht kann die Kunst uns Wege aufzeigen, wie wir in Zukunft leben werden“, meint Bogh.

Trompe l'oeil – Stillleben von Cornelis Norbertus Gijsbrechts Foto: Cornelis Norbertus Gijsbrechts, Statens Museum for Kunst

25 Gemälde zeigen in der Sammlung die Entwicklung Europas mit Ausgangspunkt in den historischen Epidemien beginnend im 1300. Jahrhundert mit dem schwarzen Tod, der Pest, über Cholera im 19. Jahrhundert, der Tuberkulose, der Spanischen Grippe und bis in die heutige Zeit mit AIDS.

Neben den ausgestellten Gemälden gibt es auch ein umfangreiches Rahmenprogramm  vom 8. September bis 22. November. Mikkel Bogh diskutiert unter anderem mit Chefredakteur Rune Lykkeberg von Information über die Rolle der Kunst in Krisenzeiten, während die Autorin Hanne-Vibeke Holst und der Musiker Bisse in einer Doppel-Veranstaltung lesen, musizieren und reden.

Mehr unter smk.dk

Michael Kviums Gemälde „Kor“ von 1991 Foto: Michael Kvium/Statens Museum for Kunst
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