Der Fokus der dänischen Bürger liegt zu sehr auf der weiten Welt, auf Globalisierung – die nationalen Wurzeln werden zunehmend übersehen.

Zu dieser Feststellung kommt der Geschichtsprofessor Henrik Jensen in seinem Buch „Derfra vores verden går“ – und dieser Meinung sind auch vier Minister der aktuellen Regierung, die ein neues Projekt starten wollen, dass Kinder und Jugendliche dazu bringen soll, sich mehr für Dänemark zu interessieren.

In einem gemeinsamen Beitrag in der Zeitung „Danmark“ stellen Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre), Kinder- und Sozialministerin Mai Mercado (Konservative), Kultur- und Kirchenministerin Mette Bock (Liberale Allianz) und Bildungsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) eine Initiative vor, die die dänische Kultur, die dänische Geschichte und Dänemark selbst für junge Generationen attraktiver machen sollen.

Bildungsreise für Viertklässler

„Wenn unsere Gesellschaft und Demokratie auch in Zukunft so funktionieren soll, ist es wichtig, dass wir weiterhin die Wahrnehmung haben, dass wir trotz aller Unterschiede ein Land und ein Volk sind. Kennen wir Dänemark nicht – sprich uns selbst – wie sollen wir dann die Unterschiede im Rest der Welt mit seinen verschiedenen Kulturen verstehen“, schreiben die vier Minister in der Zeitung.

Bei dem Projekt mit dem Namen „Kenne dein Land“ (Kend dit land) sollen Viertklässler mit einem Bus durchs Land fahren. Bei der Bildungsreise sollen den Kindern die verschiedenen Werte in den Landesteilen und deren Geschichte näher gebracht werden.

Zunächst soll es im Herbst 2018 ein Pilotprojekt geben, für das Klassen aus fünf Kommunen ausgewählt werden. Welche Kommunen dies sind, wird im kommenden Frühjahr entschieden.