Wie eine Grenze aussieht haben Nordschleswiger in den vergangenen Jahren wieder erfahren.

Nachdem die deutsch-dänische Grenze jahrelang fast unsichtbar geworden war, war sie zunächst mit den temporären Kontrollen seit 2016, dann mit dem Wildschweinzaun und zuletzt mit den Betonklötzen während der Corona-Krise wieder deutlich zu sehen.

Doch wie klingt eine Grenze eigentlich? Dies zu erforschen hatte sich der Tonkünstler und Dokumentarist Jacob Kirkegaard vorgenommen.

Er ist daher die über 1.000 Kilometer von El Paso zum Pazifischen Ozean die mexikanisch-amerikanische Grenze entlang gereist. Unterwegs hat er Mikrofone direkt an Trumps Grenzwall angebracht und parallel Aufnahmen auf Video aufgezeichnet.

Fremde Klänge

Daraus ist die Dokumentation „Membrane“ entstanden.

Obwohl Kirkegaard die Töne nicht verfremdet hat, klingen sie ungewohnt und häufig übernatürlich oder bedrohlich. Denn aufgenommen hat er vor allem die Resonanz des Metalls, und so hören wir die Töne, die der Wind und vorbeifahrende Autos in den Stahlplatten, den Pfosten und dem Stacheldraht auslösen.

„Der Zaun ist da, er ist eine Tatsache. Er durchbricht die Landschaft. Ich beziehe nicht Stellung dazu, ob er schön, hässlich oder bedrohlich ist. Ich nehme auf, wie er klingt“, sagt Kirkegaard als der Film im Rahmen des Festivals Cph:Dox gezeigt wird.

Er wolle die Klänge erforschen und nicht mit vorgefertigten Ansichten und einem fertigen Drehbuch arbeiten.

„Mein Plan war, die Grenze entlang zu reisen, danach hat das, was ich vorgefunden habe diktiert, wie der Film geworden ist“, sagt Kirkegaard.

„Membrane“ wurde am 8. Mai auf Cph:Dox gezeigt.