Häufiger Besuch

Büchereien haben mehr Besucher – aber nicht wegen der Bücher

Büchereien haben mehr Besucher – aber nicht wegen der Bücher

Büchereien haben mehr Besucher – aber nicht wegen der Bücher

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Aalborg/Kopenhagen
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Foto: dpa

Obwohl die Büchereien weniger Bücher ausleihen, steigt die Anzahl der täglichen Besucher. Büchereien zählen zu den populärsten Kulturinstitutionen des Landes.

Obwohl die Büchereien weniger Bücher ausleihen, steigt die Anzahl der täglichen Besucher. Büchereien zählen zu den populärsten Kulturinstitutionen des Landes.

Heutzutage werden immer weniger Bücher in den Büchereien des Landes ausgeliehen – doch gleichzeitig können diese eine steigende Anzahl von Besuchern verzeichnen. Das zeigt eine neue Untersuchung des Analyseinstituts Megafon, das eine Umfrage im Auftrag von der Tageszeitung Politiken und TV2 durchführt hat.

In der Umfrage sagen 31 Prozent der Dänen, dass sie mindestens einmal im Monat eine Bibliothek besuchen. Das ist eine Steigung von sechs Prozent im Vergleich zur vorherigen Kulturgewohnheitsuntersuchung im Jahre 2012. Zum damaligen Zeitpunkt sagten auch 22 Prozent, dass sie kaum die Büchereien besuchten. Dieser Prozentsatz ist mit zehn Prozent 2017 deutlich niedriger.

Doch warum eine Bücherei besuchen, wenn es heutzutage Google zum Suchen, Musik per Spotify und Filme und Serien online bei Netflix gibt? Darüber hinaus können Bücher auch online geliehen und gekauft werden. Eine Antwort darauf hat Ida Jensen, die bei der Bücherei in Aalborg angestellt ist. „Die Bücherei ist der einzige Ort, an dem man Hilfe bekommt ohne dafür zu bezahlen, vor Ort sein kann, ohne dass jemand etwas von einem erwartet und Personen aller Gesellschaftsklassen begegnen kann“ so Jensen zu Politiken.

Diese Haltung teilt auch der Chef der Kopenhagener Bücherei, Jakob Heide Petersen. „Früher war die Bücherei ein Ort, der Materialien an Menschen verleihen konnte. Heute sind wir diejenigen, die ihnen Aktivitäten bereitstellen können. Doch das Wissen und die Literatur stehen nach wie vor im Vordergrund“, sagt Petersen zu Politiken. Ihm zufolge priorisieren die Büchereien die physische Nähe zu den Menschen anstelle ihrer Materialsammlungen.

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