Konzert

Musikalischer Abend zum Schicksalstag

Musikalischer Abend zum Schicksalstag

Musikalischer Abend zum Schicksalstag

Kopenhagen
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Liv Migdal spielte Werke von Johann Sebastian Bach, Heinrich Ignaz Franz von Bieber und Paul Ben-Haim. Foto: Hasse Ferrold

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Die Deutsche Botschaft in Kopenhagen hatte am Vorabend des 9. November in der Petri Kirche ein Konzert mit der international preisgekrönten Violinistin Liv Migdal veranstaltet.

Kaum ein Datum hat in der deutschen Geschichte eine Bedeutung wie der 9. November, der daher auch der „Schicksalstag der Deutschen“ genannt wird.

1938 bildete dieser Tag den Scheitelpunkt der Novemberpogrome der SA und SS, die Reichsprogromnacht.

1918 wurde jedoch am 9. November die Republik ausgerufen, und 1989 fiel die Berliner Mauer.

An diese Begebenheiten erinnerte der deutsche Botschafter in Dänemark, Pascal Hector, bei seiner Begrüßung zu einem Solokonzert der Violinistin Liv Migdal am Montagabend in der Petri Kirche in Kopenhagen. Hector sprach von einem Abend der „Einkehr“.

Botschafter Pascal Hector betonte die historische Bedeutung des 9. November. Foto: Hasse Ferrold

Die 33-jährige Migdal ist mehrfach international ausgezeichnet worden, spielt mit renommierten Orchestern wie der Norddeutschen Philharmonie, der polnischen Kammerphilharmonie und der Neuen Westfälischen Philharmonie. An diesem Abend stand sie allein mit ihrer Geige unter den Kuppeln der Petri Kirche.

Sie spielte Werke von Johann Sebastian Bach und Hans Ignaz Franz von Bieber. Zentral im Konzert stand die Sonate für Solovioline des israelischen Komponisten Paul Ben-Haim aus dem Jahr 1951.

Pastorin Rajah Scheepers bedankte sich bei Liv Migdal. Foto: Hasse Ferrold

Ben-Haim wurde 1897 in München als Paul Frankenburger geboren. 1933 floh er aus Deutschland nach Palästina. Dort wechselte er nicht nur den Namen, sondern auch seine Art zu komponieren. Sephardische und arabische Melodien beeinflussten seine Kompositionen, was auch am Abend in der Petri Kirche nicht zu überhören war.  

Die Hauptpastorin der Gemeinde, Rajah Scheepers, bedankte sich im Anschluss bei Migdal für eine „wunderschöne“ musikalische Deutung des Schicksalstages.

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