Neue Untersuchung

Zwei bekannte Impfstoffe senken das HIV-Infektionsrisiko

Zwei bekannte Impfstoffe senken das HIV-Infektionsrisiko

Zwei bekannte Impfstoffe senken das HIV-Infektionsrisiko

Kopenhagen
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Foto: dpa

Dänische Forscher haben herausgefunden, dass bei Personen, die gegen Tuberkulose und Pocken geimpft wurden, das Risiko für eine HIV-Infektion um 30 Prozent niedriger ist. Sie appellieren, die Impfungen fortzusetzen, auch wenn die Krankheiten immer seltener werden.

Dänische Forscher haben herausgefunden, dass bei Personen, die gegen Tuberkulose und Pocken geimpft wurden, das Risiko für eine HIV-Infektion um 30 Prozent niedriger ist. Sie appellieren, die Impfungen fortzusetzen, auch wenn die Krankheiten immer seltener werden.

Menschen, die gegen Pocken oder Tuberkulose geimpft sind, infizieren sich deutlich seltener mit dem HIV-Virus als diejenigen, die keine Impfung haben.

Das zeigen neue dänische Untersuchungen von Forschern des staatlichen Serum Instituts, die einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfungen und HIV-1, den HIV-Typ, der in Dänemark und bei den Menschen in Guinea-Bissau (Westafrika) am weitesten verbreitet ist, untersucht haben.

2,1 Millionen Neuansteckungen

Die Ergebnisse der Forschung machen den Wissenschaftlern Mut, da bisher noch keine Impfung gegen den HIV-Erreger gefunden wurde. 2015 steckten sich weltweit 2,1 Millionen Menschen mit der Krankheit an – eine Million starben an ihr.

„Unsere Resultate deuten darauf hin, dass an den Impfungen festgehalten werden sollte, die in Ländern als Kinder-Impfprogramme eingeführt wurden. Wir hoffen auch, dass sie dazu beitragen können, eine effektive Impfung gegen HIV zu entwickeln“, so Andreas Rieckmann, Student am staatlichen Serum Institut und der Süddänischen Universität, zu videnskab.dk.

Zusammen mit Jungdoktorin Marie Villumsen von der Abteilung für klinische Epidemiologie des Krankenhauses in Frederiksberg steht er hinter der neuen Studie.

Pockenimpfungen werden heute immer weniger durchgeführt, da die Krankheit als ausgerottet gilt, während gegen Tuberkulose weiterhin in vielen Ländern geimpft wird – in Dänemark allerdings nicht.

46.000 Personen aus Dänemark untersucht

Die Studie besteht aus zwei Teilen – einem aus Dänemark und einem aus Guinea-Bissau. In den dänischen Teil floßen Daten von 46.000 dänischen Bürgern ein, die zwischen 1965 und 1976 in Kopenhagen geboren wurden, wo sowohl Pocken- als auch Tuberkuloseimpfungen allmählich weniger wurden.

Die Forscher fanden heraus, dass bei Personen, die gegen eine oder beide Krankheiten geimpft wurden, das Risiko für das Anstecken mit HIV um 30 Prozent niedriger lag.

Bei der Studie aus Guinea-Bissau untersuchten die Forscher 1.751 Personen. Hier lag die HIV-Rate bei Personen, die geimpft wurden, um 38 Prozent niedriger.

 

 

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