Justiz

Wolf-Wilderer droht Gefängnisstrafe

Wolf-Wilderer droht Gefängnisstrafe

Wolf-Wilderer droht Gefängnisstrafe

ritzau/hee
Ulfborg
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa (Symbolfoto)

Einem 66-jährigen Jäger, der im April vorsätzlich einen Wolf erschossen hat, wird am 28. September der Prozess gemacht. Die Anklage fordert eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung. Der Mann gibt zu, auf den Wolf geschossen zu haben, bekennt aber trotzdem nicht schuldig.

In Herning kommt am 28. September ein 66-Jähriger vor Gericht. Ihm wird die Tötung eines Wolfs am 16. April auf einem Feld bei Ulfborg in Westjütland vorgeworfen. Er hat zugegeben, den Schuss auf den unter Naturschutz stehenden Wolf abgefeuert zu haben. Er erklärt sich aber für nicht schuldig.

Die Anklagevertretung fordert wegen Verstoßes gegen das Jagdgesetz und Missachtung einer Verordnung zum Artenschutz eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung. Außerdem soll ihm für längere Zeit der Jagdschein entzogen werden. Dabei spiele auch eine Rolle, dass der Tatverdächtige vorsätzlich die Schutzbestimmungen für den Wolf missachtet habe.

Der Abschuss des Wolfes war von Beteiligten gefilmt worden. Der Filmausschnitt, der ein am Wegrand geparktes Auto zeigt und dokumentiert, wie ein über das Feld laufender Wolf von einem von drei abgefeuerten Schüssen getroffen wurde, tauchte in sozialen Medien auf. 

Erster Fall seit Jahrhunderten

 „Es handelt sich um den ersten Fall seit Beginn des 19. Jahrhunderts, dass die Tötung eines Wolfes in Dänemark bekannt geworden ist“, sagte  Ankläger Ulrik Panduro. Es gehe um den Abschuss eines Tieres, dass fast  in ganz Europa unter strengem Naturschutz steht. 

In Dänemark hatte sich der Verband Danmarks Jægerforbund in der Debatte über die Entstehung eines Wolfsbestandes in Dänemark scharf von Gruppen wie „Ulvefri Danmark“ distanziert, die unter anderem Anleitungen zur Erlegung von Wölfen ins Netz gestellt hatten.  Während unter anderem in dänischen TV-Sendungen über Furcht vieler Menschen vor frei lebenden Wölfen berichtet wurde, betont der Naturschutzverband Danmarks Naturfredningsforening, das Risiko von Wolfsangriffen auf Menschen sei hierzulande minimal.

Mehr lesen