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Viele Einwanderer erwartet die Altersarmut

Viele Einwanderer erwartet die Altersarmut

Viele Einwanderer erwartet die Altersarmut

Kopenhagen
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Foto: dpa

Viele Gastarbeiter, die vor 40 bis 50 Jahren nach Dänemark kamen, müssen heute unter der Armutsgrenze leben. Der Verein „Nydansker“ will dafür sorgen, dass heutige Einwanderer nicht das gleiche Schicksal ereilt.

Viele Einwanderer in Dänemark müssen im Alter an der Armutsgrenze leben. Ein neuer Bericht des Wissenszentrums für Wohlfahrt, VIVE, hat Einwanderer aus der Türkei, dem Iran, Pakistan und Vietnam untersucht, die heute über 60 Jahre alt sind. Die meisten von ihnen kamen in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren nach Dänemark.

„Sie hatten schlechter bezahlte Jobs und waren somit geringer gestellt, was Arbeitsmarktpensionen, ATP und private Pensionen angeht. Wir hatten eine Situation in Dänemark, wo Armut im Alter keine Relevanz hatte, doch nun sehen wir, dass diese Gruppe in unserer Gesellschaft immer größer wird“, sagt Peter J. Pedersen, Forscher beim VIVE, zur Internetzeitung Avisen.dk.

Die Forscher haben die OECD-Definition für Armut als Richtwert genommen. Dabei wird von Armut gesprochen, wenn das Einkommen zu 50 Prozent oder niedriger unter dem Durchschnittseinkommen des Landes liegt.

Vor allem in der Altersgruppe 65 bis 74 Jahren gibt es nach dieser Definition viele in Armut lebende Einwanderer. Nur ein Prozent der einheimischen Dänen in der Gruppe sind von Armut betroffen. Für Personen mit türkischem Ursprung, liegt der Wert bei 29, aus Pakistan bei 27, aus dem Iran bei 25 und bei Rentnern mit vietnamesischen Wurzeln bei 20 Prozent.

Das hänge unter anderem damit zusammen, dass viele von ihnen auf dem Arbeitsmarkt keinen Platz gefunden haben, sagt Pedersen. „Die erste Gruppe Gastarbeiter hatte natürlich einen Job, doch die, die vor 1974 kamen, liefen direkt in die Öl-Krise hinein – viele verloren ihre Arbeit. Viele waren in der Industrie beschäftigt, die Branche, die von der Krise besonders hart getroffen wurde.“ Somit hätten viele Einwanderer Probleme damit gehabt, sich eine ähnlich große Pension zu erarbeiten wie viele einheimische Dänen.

Heute besser machen

Damit heutigen Einwanderern später nicht das gleiche Schicksal ereilt, arbeitet der Verein „Nydansker“ daran, diese möglichst in kontinuierliche Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. „Wir sehen, dass viele von ihnen anfangs einen Job haben, diesen aber nach einiger Zeit wieder verlieren oder beenden. Sobald sie Arbeit haben, müssen wir dafür sorgen, dass sie in Arbeit bleiben, weil es im steigenden Alter immer schwierig wird, sie auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln“, so der Vorsitzende des Vereins, Torben Møller-Hansen.

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