Gesundheitswesen

Untersuchung: Gestresste Ärzte gefährden die Patientensicherheit

Untersuchung: Gestresste Ärzte gefährden die Patientensicherheit

Gestresste Ärzte gefährden die Patientensicherheit

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Ärzte in Dänemark stehen zunehmend unter Druck. Foto: Niels Ahlmann Olesen / Ritzau Scanpix

Der Verband der dänischen Regionen, Danske Regioner, fordert zwei Milliarden Kronen, um den Druck auf die Krankenhäuser zu verringern. Im August beginnen die Verhandlungen mit der Regierung.

Ein großer Teil junger Ärzte in Dänemark steht bei der täglichen Arbeit so unter Stress, dass es sich ihrer eigenen Aussage nach negativ auf die Sicherheit der Patienten auswirkt.

Das zeigt eine neue Untersuchung des Verbandes der Jungärzte (Yngre Læger).

In dieser wurden 4.500 junge Ärzte in Dänemark zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. 45 Prozent antworteten, dass sie in einem hohen oder sehr hohen Grad der Meinung sind, dass das Arbeitstempo an ihrem Arbeitsplatz zu hoch sei.

Gleichzeitig gab ein Drittel derjenigen, die über schlechte Arbeitsbedingungen klagen, an, dass die Sicherheit für die Patienten dadurch gefährdet sei.

Alarmglocken gehen an

Für Helga Schultz, Vorsitzende des Jungärzte-Verbandes, ist dies ein Warnzeichen.

„Wir müssen uns bewusst machen, dass die Ärzte eine schlechtere Behandlung liefern, wenn die Umgebungsbedingungen schlecht sind“, so Schultz zu fynes.dk.

Auch beim Verband der dänischen Regionen, Danske Regioner, der für die Krankenhäuser im Land verantwortlich ist, macht man sich angesichts der Untersuchungsergebnisse große Sorgen.

„Da gehen bei uns natürlich alle Alarmglocken an. Wir wissen, dass sich ein gutes Arbeitsumfeld positiv auf die Behandlung der Patienten auswirkt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende von Danske Regioner, Ulla Astman (Sozialdemokraten).

Verhandlungen mit der Regierung

Sie kündigt an, bei den kommenden Verhandlungen mit der Regierung, die im August starten, zwei Milliarden Kronen für den Krankenhausbetrieb zu fordern.

Davon soll eine Milliarde Kronen laut Astman für den demografischen Wandel und die Bewältigung der steigenden Patientenzahlen genutzt werden. Der Rest für den Kauf von neuen Medikamenten, zur Verbesserung der Behandlungen und zur Einstellung von neuen Mitarbeitern.

Sie ist sich aber auch bewusst, dass dies nicht alle Probleme lösen wird. „Das Gesundheitswesen wird weiterhin ein hartes Arbeitstempo haben. Aber es ist klar, dass zwei Milliarden Kronen einen Unterschied machen können, und auch den Druck etwas nehmen können, der herrscht“, so Ulla Astman.

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