Umwelt & Natur

Unschönes Erbe im Trinkwasser

Unschönes Erbe im Trinkwasser

Unschönes Erbe im Trinkwasser

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Foto: dpa

Ein Abbauprodukt eines Pilzbekämpfungsmittels belastet das Trinkwasser Dänemarks – und das mehr als angenommen.

Laut einer Untersuchung des dänischen geologischen Dienstes GEUS sind knapp 500 Trinkwasserbohrungen von rund 1.500 mit Dimethylsulfamid (DMS) belastet. DMS ist ein Abbauprodukt eines Pflanzenschutzmittels, das von den 1950er Jahren bis 2007 zur Bekämpfung von Pilzen eingesetzt wurde. Es ist das erste Mal, dass der geologische Dienst nach dem Stoff in einem so großen Umfang gesucht hat. Anders Risberg von GEUS zeigt sich von der Menge an Funden in rund einem Drittel der Proben überrascht. „Die Zahl ist viel höher, als wir gedacht haben.“

Dimethylsulfamid (auch Dimethylsulfonamid) wird bis jetzt als relativ ungefährlich angesehen. Es wird angenommen, dass sich aus DMS bei der Behandlung des Trinkwassers mit Ozon gesundheitsschädliche Nitrosamine bilden. Die Umweltbehörde unterstreicht gegenüber Danmarks Radio, die Chemikalie sei nicht in Konzentrationen gefunden worden, die für Bürger gesundheitsschädlich seien.

Die umfassende Fahndung nach DMS begann, als es in 8 von 14 Trinkwasserbohrungen im Hauptstadtgebiet nachgewiesen wurde. Insgesamt hat GEUS 1.565 von 6.300 Trinkwasserbohrungen auf Dimethylsulfamid untersucht. Nachgewiesen wurde es in 481 Proben. Die umweltpolitische Sprecherin der Radikalen, Ida Auken, hat angekündigt, den zuständigen Minister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) vorzuladen.

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