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Studie: Jeder dritte Schüler hat Probleme mit dem Online-Unterricht

Studie: Jeder dritte Schüler hat Probleme mit dem Online-Unterricht

Jeder dritte Schüler hat Problem mit Online-Unterricht

dodo/nst/Ritzau
Kopenhagen
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Viele Kinder fällt der Online-Unterricht schwer. Foto: Anthon Unger/Ritzau Scanpix

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Den Schülerinnen und Schülern fällt es schwer, sich zu konzentrieren, Lehrer sind bei Fragen oft nicht erreichbar und das gemeinsame Machen von Hausaufgaben klappt nur selten, so das Ergebnis einer neuen Untersuchung der Kinderschutzorganisation „Red Barnet Ungdom“.

Die Corona-Krise und der Online-Heimunterricht machen den Schülern in Dänemark schwer zu schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung der Kinderschutzorganisation „Red Barnet Ungdom“.

Demnach antwortete jeder Dritte der 463 befragten Schüler aus den Klassen 0 bis 10, dass es ihm schwerfällt, dem Online-Unterricht zu folgen. Das entspricht rund 7 Schülerinnen und Schülern in einer durchschnittlichen Klasse mit 21 Kindern. Im Vergleich zum ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres ist dies eine deutliche Steigerung. Damals fiel es jedem fünften Schüler schwer, sich beim Online-Unterricht ausreichend zu konzentrieren.

Darüber hinaus gab jeder dritte Schüler an, die Erfahrung gemacht zu haben, dass sein Lehrer keine Zeit hatte, wenn er Hilfe benötigte. Die Hälfte der Befragten hatte Probleme dabei, sich mit anderen Kindern virtuell zu treffen, um gemeinsam Hausaufgaben zu machen.

Massive Auswirkungen

„Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass sich diese Situation von einem kurzlebigen Ausnahmezustand über ein ganzes Jahr hingezogen hat, in dem die Schulbildung massiv beeinträchtigt wurde. Ich befürchte, dass sich dies auf viele noch lange auswirken wird“, so die Generalsekretärin von „Red Barnet Ungdom“, Astrid Engberg, zum Medium „Skolemonitor“.

Laut Engberg deutet die Studie darauf hin, dass die Schulschließung das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein vieler Schüler stark beeinträchtigt hat.

„Wenn man ein Jahr hinter sich hat, in dem einige der Dinge, die das alles unterstützen, weg sind, werden wahrscheinlich viele mit Schulmüdigkeit, schlechtem Selbstwertgefühl und der Unfähigkeit, das Lernen zu akzeptieren, zur Schule zurückkehren“, sagt die Generalsekretärin.

Politiker beraten

Dieses Problem könne noch über das Ende des Lockdowns hinaus bestehen, warnt sie.

Die Parlamentspolitiker verhandeln in den kommenden Tagen, wie die nächste Phase der Wiedereröffnung aussehen soll. Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) deutete in der parlamentarischen Fragestunde am Dienstag an, dass der Fokus als Nächstes auf den Kindern und Jugendlichen liegen soll.

An deutschen Schulen läuft es gut

In den Schulen der deutschen Minderheit kommen die Jungen und Mädchen laut Schulrätin Anke Tästensen gut mit dem Onlineunterricht klar. „Mittlerweile haben ja nur noch die Klassen 5 bis 10 Online-Unterricht und nach meinen Erfahrungen läuft das gut“, erzählt Tästensen. 

Es bestehe enger Kontakt zu den Schülern und es gibt vielfältige Aufgaben. Von Lehrern und Schülern bekommt sie regelmäßige Rückmeldungen.

„Natürlich ersetzt das nicht den Präsenzunterricht, das ist klar. Die sozialen Kontakte fehlen einfach“, sagt die Schulrätin. Einen Vorteil haben die deutschen Schulen – kleine Klassen. So könne der Online-Unterricht gut gemeistert werden. 

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