Justiz

Sexvideo-Fall: Jugendliche fordern 175.000 Kronen Entschädigung – erste Urteile gesprochen

Sexvideo-Fall: Jugendliche fordern 175.000 Kronen Entschädigung – erste Urteile gesprochen

Sexvideo-Fall: Jugendliche fordern 175.000 Kronen Entschädigung – erste Urteile gesprochen

Randers
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Foto: Scanpix

Das 15-jährige Mädchen leide bis heute unter den Folgen des verbreiteten Videos, sagte der Anwalt des Mädchens bei der ersten Gerichtsverhandlung in Randers. Die erste Angeklagten in dem Fall wurden am Montag verurteilt.

Die beiden Jugendlichen, deren Sexvideo tausendfach in den sozialen Medien geteilt worden ist, fordern insgesamt einen Schadensersatz von 175.000 Kronen.

Das sagten die Anwälte des 15-jährigen Mädchens und des gleichaltrigen Jungens bei der Gerichtsverhandlung am Montag in Randers.

„Man kann diese Videos nicht entfernen. Löscht man es an einer Stelle, tauchen es an anderer einfach wieder auf“, sagt Ole Søgaard-Nielsen, zur Nachrichtenagentur Ritzau. Er vertritt das Mädchen vor Gericht.

Er fordert für seine Mandantin 100.000 Kronen Entschädigung. Dies sei ein hoher Betrag, doch es handele sich auch um einen ungewöhnlichen Fall, so Søgaard-Nielsen. Er berichtete, dass das Mädchen bis heute unter den Folgen des verbreiteten Videos leide. „Ihr wurde gesagt, sie solle am besten auf die andere Seite der Welt umziehen. Doch selbst mit einer neuen Identität in einem anderen Land wird sie damit Leben müssen, dass das Video weiter im Internet auftaucht“, so der Anwalt.

Simon Eilrich vertritt den Jungen aus dem Sexvideo. Er fordert für seinen Klienten eine Entschädigung von 75.000 Kronen.

Erste Urteile

Das Gericht in Randers bewertete die Forderungen und verurteilte einen 20-Jährigen aus Syddjurs am Montagnachmittag zu einer 30-tägigen Gefängnisstrafe auf Bewährung und einem Schadensersatz von 10.000 Kronen für das Mädchen.

In Lyngby wurde ein 19-Jähriger zu 40 Tagen Gefängnis auf Bewährung verurteilt, auch er muss nur dem Mädchen eine Entschädigung von 10.000 Kronen zahlen.

Es ist der erste von mehreren Testfällen (Prøvesager), bei denen Personen für das Teilen von Sexvideos vor Gericht stehen. Mehr als 1.000 Personen werden beschuldigt, das Video über die sozialen Netzwerke verbreitet zu haben.

In Lyngby fordert die Anklage eine 60-tägige Gefängnisstrafe für einen 19-Jährigen, der das Video der beiden Jugendlichen an 34 Personen weiterleitete.

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