Tierwelt

Schwertwal verwirrt Fachleute: Keine äußerlichen Anzeichen einer Krankheit

Schwertwal verwirrt Fachleute: Keine äußerlichen Anzeichen einer Krankheit

Schwertwal verwirrt Fachleute: Keine Krankheits-Anzeichen

cvt/Ritzau
Nørre Uttrup
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Diese Aufnahme aus dem November 2021 zeigt den Schwertwal vor Øster Hurup an der Nordjütischen Ostküste. Foto: René Schütze/Fotograf René Schütze/Ritzau Scanpix

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Meeressäuger sorgt für Aufsehen: Wenn er im Limfjord liegen bleibt, stirbt er an Dehydrierung. Gibt es keine Rettung? Ein Wildtierberater erklärt, weshalb die Menschen das Tier sich selbst überlassen.

Ein Schwertwal, auch Killerwal genannt, der seit einigen Tagen vor der Marina in Nørre Uttrup bei Aalborg liegt, ist äußerlich nicht krank.

Er lehnt mit den Flossen auf dem Boden, steckt aber nicht fest. Außerdem ist seine Atmung in Ordnung und das Tier kommuniziert mit seinen Klicklauten, was darauf hindeutet, dass sein Gehirn richtig funktioniert.




Lediglich die Rückenflosse und die Haut um das Atemloch beginnen, sich zu schälen. Das liegt daran, dass die Haut seit Tagen aus dem Wasser ragt.

Das erklärt Ivar Høst, Wildtierberater bei der Naturbehörde. Am Dienstag untersuchte er das Tier zusammen mit zwei Forschern vom Center Fjort & Bælt.

Sie fuhren zu dem Tier hinaus und schickten auch eine Person ins Wasser, um weitere Untersuchungen durchzuführen.

Womöglich hat der Wal nicht die Kraft, sich zu bewegen

Dass der Killerwal an Ort und Stelle bleibt, auch wenn sich Menschen nähern, ist jedoch ein Warnsignal. Das ist ein Verhalten, das darauf hinweist, dass das Tier nicht in bester Verfassung ist, sagt er.

„Wir vermuten, dass im Inneren etwas nicht in Ordnung ist, weil wir von außen nichts sehen können. Es könnte etwas sein, das dafür sorgt, dass er nicht die Kraft hat, sich zu bewegen“, so Høst.

„Er war schon dreimal im flachen Wasser. Im November in Øster Hurup, letztes Wochenende in Hals und jetzt in Nørre Uttrup. Irgendetwas stimmt also nicht, sodass er nicht wie gewohnt frei schwimmen kann“, berichtet Høst weiter.

Es handelt sich um ein männliches Tier im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Wenn er liegen bleibt, wird er wahrscheinlich sterben, sagt der Wildtierberater.

Killerwale nehmen Flüssigkeit durch Nahrung auf

„Wenn er liegt, kann er nicht fressen und ihm fehlt es auch an Flüssigkeit, denn er bekommt viel Flüssigkeit durch die Nahrungsaufnahme. Die Dehydrierung ist wahrscheinlich das größte Problem, denn er ist eigentlich in gutem Zustand, also kann er davon einigermaßen zehren“, so Høst.

Er sagt, dass die Fachleute sich nicht einmischen werden: „Beim letzten Mal (in Hals, Anm. d. Red.) haben wir uns für eine Freilassung entschieden, weil es nicht weit bis zum tiefen Wasser war, aber wir haben beschlossen, dass wir es akzeptieren müssen, wenn er wieder anlanden würde.“

Für ihn gebe es, außer zu beobachten, nichts zu tun, sagt er: „Wir verfolgen das Geschehen mit dem Fernglas vom Ufer aus. Was sollten wir sonst tun? Wir wissen nicht, was los ist, also tun wir auch nichts aktiv mit oder für ihn.“

Wenn der Wal stirbt, wird er geborgen und obduziert.

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