Verkehr

Rote Ampel für viele Radfahrer kein Grund zu stoppen

Rote Ampel für viele Radfahrer kein Grund zu stoppen

Rote Ampel für viele Radfahrer kein Grund zu stoppen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Viele Radfahrer in Dänemark halten sich beim Abbiegen nicht an die Verkehrsregeln. Foto: Free/ Ritzau Scanpix

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Laut einer Umfrage biegt jeder zweite Fahrradfahrer an einer Kreuzung rechts ab, obwohl die Ampel rot ist. Eine Mehrheit der Radfahrer wünscht sich, dass die Verkehrsregeln diesbezüglich geändert werden, damit das Abbiegen legal wird.

Die Versuchung kann groß sein, wenn man als Radfahrer an einer roten Ampel anhält und rechts abbiegen will. Rund jeder zweite Däne kann dieser Versuchung nicht widerstehen und fährt weiter, obwohl dies illegal ist.

Das zeigt eine neue Untersuchung des Analyseinstituts „Kantar Gallup“.

Viele kennen Regeln nicht

Die Umfrage zeigt aber auch, dass jeder sechste Bürger die Regeln überhaupt nicht kennt und fälschlicherweise glaubt, dass man als Radfahrer rechts abbiegen darf, obwohl die Ampel an der Kreuzung rot ist.

„Es gibt keine Entschuldigung dafür, ein Gesetz zu brechen, egal ob man es unwissentlich tut oder nicht. Die Nichtbeachtung der geltenden Vorschriften erhöht das Unfall- und Verletzungsrisiko, da das Umfeld erwartet, dass man sich anders verhält“, sagt Henrik Sagild, Schadensdirektor bei „Gjensidige Forsikring“.

Regeländerung gefordert

Auch wenn die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiß, dass man als Radfahrer bei Rot nicht rechts abbiegen darf, wünschen sich sieben von zehn Befragten, eine Gesetzesänderung dahin, dass Fahrradfahrer immer rechts abbiegen dürfen, auch wenn die Ampel rot ist.

„Diese Art von Gesetz soll Radfahrer vor Verletzungen schützen und sie in möglichst wenige potenziell gefährliche Situationen bringen. Radfahrer sind sogenannte weiche Verkehrsteilnehmer und daher auch anfälliger im Verkehr. Ich kann gut verstehen, dass diese Verkehrsregel viele nervt. Aber wenn man das Abbiegen an allen Ampeln freigibt, erhöht sich das Unfallrisiko für Radfahrer ungemein. Daher kann es am besten sein, wenn dies nur an ausgewählten Ampeln passiert, bei denen die Bedingungen angemessen sind“, sagt Sagild.

Radfahrer sind in Dänemark laut Statistik beim Anteil schwerer Verkehrsunfälle im Allgemeinen überrepräsentiert. Im vergangenen Jahr wurde das politische Ziel gesetzt, die Zahl der Getöteten und Verletzten im Straßenverkehr von 2021 bis 2030 zu halbieren. 2019 starben 199 Menschen bei Verkehrsunfällen.

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