„Radio24/7“-Ablösung

Radio4 ist auf Sendung

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dodo
Apenrade/Aabenraa
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Radio4 ist seit Mitternacht auf Sendung. Foto: Gwyn Nissen

Um Mitternacht ist der neue Sender auf „on air“ gegangen und löst damit den alten Talk-Sender „Radio24/7“ ab. Auch der „Nordschleswiger“ ist als Partner dabei.

Dänemark hat seit Freitag ein neues Talk-Radio. Kurz nachdem „Radio 24Syv“ um Mitternacht zum letzten Mal ertönte, ging „Radio4" auf Sendung. Der Sender ist sowohl über FM- als auch über die DAB-Frequenz zu empfangen – und das mindestens für die kommenden acht Jahre. Eigentümer des Senders ist ein Zusammenschluss von neun regionalen Medienhäusern: „Bornholms Tidende“, „Flensborg Avis“, „Jysk-Fynske Medier“, „Lolland-Falsters Folketidende“, „Mediehuset Herning Folkeblad“, „Nordjyske Medier“, „Sjællandske Medier“, „Skive Folkeblad“ und „Radio ABC“. Die Hauptredaktion sitzt in Aarhus, eine weitere in Kopenhagen.

Unter anderem „Der Nordschleswiger” und „Morgenavisen Jyllands-Posten“ arbeiten als Medienpartner mit „Radio4" zusammen.

Der Sender hat in dem Programm „Genau“ unter anderem den Fokus auf Deutschland. Die Sendung wird von dem früheren „Flensborg Avis“-Mitarbeiter Thomas Schumann moderiert.

Die Nachrichtenredaktion des neuen Senders umfasst 30 Mitarbeiter. Der staatliche Zuschuss beträgt im ersten Jahr 108 Millionen Kronen – und reduziert sich in den Folgejahren allmählich auf 93 Millionen Kronen.

Laut Nachrichtenagentur Ritzau gab es im Laufe der Nacht und am Vormittag ein paar kleinere Schwierigkeiten, unter anderem erreichten einige Hörer die Moderatoren nicht. Laut Anne-Marie Dohm, Direktorin von Radio4, sind dies aber lösbare Probleme. Es sei schon technisch herausfordernd, wenn einem nur eine so kurze Zeit zur Verfügung stehe, um einen vollständigen Radiosender aufzubauen, so Dohm, die ihre vollkommene Zufriedenheit über die ersten Stunden Sendezeit äußerte.

Doch gibt es auch eine Mahnung: Mehrere Sendeformate bei Radio4 werden von Gastgebern moderiert, die eine bestimmte Haltung in der Sendung einnehmen. Es sei nicht grundsätzlich falsch, wenn die Moderatoren eine bestimmte Meinung in ihren Sendungen zum Ausdruck brächten, nur würde es dann problematisch, wenn die Gastgeber mit ihrer Haltung allein stünden, so der Journalist Kurt Strand. Er mahnt an, dass die Fakten jederzeit stimmen müssten. Moderatoren sollten nicht einfach sagen können, was sie wollen. Dies sei beim Sender Radio24syv aber der Fall gewesen, so Strand.

Die Direktorin Anne-Marie Dohm gelobt, auf die Art und Weise, wie Debatten moderiert werden, ein waches Auge zu haben.

Die Lizenz wurde vom Sender Radio24syv übernommen. Letzterer stellte seinen Betrieb in der Nacht zu Freitag ein und hatte dem Ausschuss vor Sendeschluss, der über die Lizenzvergabe entschied, 70 Fragen zur Auswahl des Senders gestellt. Am Freitag teilte dieser mit, dass er seine Einschätzung zur Vergabe der Sendeerlaubnis nicht ändern werde. Ein Vorwurf lautete, der Ausschuss hätte bei seiner Auswahl eine „mathematisch korrekte Methode“ anwenden sollen. Dieser Kritik gab der Ausschuss statt, unterstrich aber, dies hätte an der Entscheidung nichts geändert.

ergänzte Fassung von 15.45 Uhr

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