Umwelt und Energie

Neue Debatte über Abgaben für Heizen mit Holzöfen

Neue Debatte über Abgaben für Heizen mit Holzöfen

Neue Debatte über Abgaben für Heizen mit Holzöfen

hee/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Der Ökologische Rat fordert Erhebung nach Nutzungsdauer des Ofens und Wohnort. DF und Venstre sprechen sich hingegen für eine Verschrottungsprämie aus.

Der Ökologische Rat fordert Erhebung  nach Nutzungsdauer des Ofens und Wohnort. DF und Venstre sprechen sich hingegen für eine Verschrottungsprämie aus.

Vor einem halben Jahr hatte die unabhängige Umweltschutzorganisation „Det Økologiske Råd“ bereits einmal angeregt, zur Verbesserung der Luftqualität eine Abgabe bei Benutzung  von Öfen einzuführen, die mit Brennholz befeuert werden. Hintergrund sind Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass die 16.000 Öfen in Kopenhagen laut wissenschaftlicher Untersuchung durch das Nationale Center für Umwelt und Energie (DCE) während der Heizsaison ebenso viele  feine Staubpartikel in die Umwelt ausstoßen wie die Autos in der Hauptstadt innerhalb eines gesamten Jahres. Der Sekretariatschef des Ökologischen Rates, Christian Ege, nennt es gegenüber Berlingske Tidende ungerecht, dass Brennöfen nach wie vor abgabenfrei sind. 

Allerdings zeichnet  sich auch in den  warmen Sommerwochen keine Mehrheit im Folketing ab, die das heiße Eisen Ofenabgabe  anfassen – und den immerhin 800.000 Ofenbesitzern ans Portemonnaie gehen will. 

Der Ökologische Rat hatte zuletzt angeregt, dass  die Ofenabgabe mit Hilfe eines Messgerätes erhoben werden sollte – und dass diese in Städten, in denen umweltfreundliche Fernwärme als Alternative zum knisternden Holzfeuer zur Verfügung steht, höher ausfallen sollte, als auf dem Lande, wo Ofenrauch kein größeres Problem darstellt. 

DF und Venstre für Verschrottungsprämie

DF und Venstre schlagen vor, dass es eine neue Verschrottungsprämie  für alte Öfen gibt. Auch die Sozialdemokraten befürworten pragmatische Lösungen, mit denen alte Öfen aus dem Verkehr gezogen werden oder Rußfilter installiert werden. Hintergrund ist dabei, dass neuere Öfen deutlich umweltfreundlicher für Wärme sorgen als alte. Die Umweltbehörden haben auch immer wieder Informationskampagnen durchgeführt, die den Ofenheizern erklären, dass nur trockenes, umbelastetes Holz verbrannt werden darf – also keine Abfälle oder nasses Brennmaterial. 

Es gibt auch Vorschläge, die Schornsteinfeger  stärker einzuschalten, denn diese können beim Fegen feststellen, wer sich bei der Ofenbenutzung als   Umweltsünder betätigt hat. 

Beim jüngsten Vorstoß des „Økologisk Råd“ wurde gar nicht erwähnt, dass die korrekte Verfeuerung von Holz  ein Beitrag zum Klimaschutz ist, denn das Holz, meist aus heimischer Produktion, ist ein klimaneutraler Brennstoff, gewonnen aus nachwachsendem Rohstoff Holz, der durch Fotosynthese   unter Kohlendioxidentzug aus der Atmosphäre entstanden ist. 

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