Infrastruktur

Nach Streik: Übereinkunft am Fehmarnbelt-Tunnel

Nach Streik: Übereinkunft am Fehmarnbelt-Tunnel

Nach Streik: Einigung am Fehmarnbelt

Kopenhagen/Apenrade
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So soll der Tunnel aufgebaut sein, an dem Beschäftigte vornehmlich aus Polen, Rumänien und Dänemark derzeit arbeiten. Foto: Femern A/S

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Künftig erhalten dänische und polnische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der Fehmarnbelt-Querung den gleichen Lohn. Eine Vereinbarung zwischen Hauptauftragnehmer und der Gewerkschaft 3F Lolland wurde nach einem Arbeitskampf unterzeichnet.

Es soll in Zukunft keine niedrigeren Löhne für polnische Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Baustellen der festen Fehmarnbelt-Querung mehr geben.

Das Baukonsortium FLC hat am Dienstag eine entsprechende Übereinkunft mit der Gewerkschaft 3F Lolland unterzeichnet, die besagt, dass polnische, rumänische und dänische Tunnelarbeiterinnen und -arbeiter den gleichen Lohn erhalten. Das berichtet die Gewerkschaftszeitung „Fagbladet 3F“.

Hoffentlich schafft das Ruhe und eine gute Grundlage für die Zukunft. Es ist ein großer Sieg.

Bjarne Jensen, Gewerkschaft 3F

 

Der stellvertretende Vorsitzende von 3F Lolland, Bjarne Jensen, ist zufrieden: „Es ist toll, dass wir ein Ergebnis erzielt haben, mit dem alle leben können. Hoffentlich schafft das Ruhe und eine gute Grundlage für die Zukunft. Es ist ein großer Sieg“, sagt er.

Rentenbeiträge und Urlaubsgeld und Abzug für die Unterkunft

Die Vereinbarung bedeutet, dass alle Beschäftigten mit 165 Kronen pro Stunde beginnen und nach 15 Monaten Betriebszugehörigkeit bei 185 Kronen pro Stunde enden. Zugleich werden den ausländischen Arbeiterinnen und Arbeitern 25 Kronen pro Stunde für Unterkunft und Verpflegung abgezogen, wenn sie im eigens errichteten Tunneldorf (FLC Village) wohnen. 

„Es ergibt Sinn, diesen Betrag abzuziehen, denn niemand lebt und isst umsonst, vor allem nicht in diesen Zeiten“, sagt Jensen.

Er weist auch darauf hin, dass für alle Rentenbeiträge gezahlt werden und sie Urlaubsgeld erhalten, das vom Gehalt berechnet wird, bevor Kost und Logis abgezogen werden.

Die Vereinbarung gilt rückwirkend ab dem 1. Mai. Außerdem wird ein Betriebsrat eingerichtet, und die Gehälter werden alle 14 Tage statt wie bisher monatlich ausgezahlt.

FLC: Erleichterung beim Konsortium

Die neue Vereinbarung haben auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gelobt: „Wir sind froh und erleichtert, dass es uns nun gelungen ist, in einem engen und konstruktiven Dialog mit den Gewerkschaftsvertretern der Beschäftigten einen überarbeiteten lokalen Tarifvertrag zu erreichen. Alle Parteien haben während des gesamten Prozesses unermüdlich daran gearbeitet, eine gute Lösung für die Beschäftigten zu finden, und wir freuen uns nun auf die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit“, sagt Jess Hansen, Industrial Relations Manager bei FLC.

Insgesamt arbeiten rund 600 Menschen auf der Baustelle, die meisten von ihnen sind aus Polen, der Rest aus Rumänien und Dänemark.

Die Vereinbarung folgt auf einen tarifvertragswidrigen Streik der Beschäftigten auf der Fehmarnbeltquerung, der vor dem Arbeitsgericht endete.

Die Eröffnung der festen Fehmarnbelt-Querung ist für Ende 2029 geplant.

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