Digitalisierung

Mehr ältere Menschen als je zuvor sind digital unterwegs

Mehr ältere Menschen als je zuvor sind digital unterwegs

Mehr ältere Menschen als je zuvor sind digital unterwegs

Kopenhagen
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Menschen in Dänemark, die zwischen 65 und 74 Jahre alt sind, sind alles andere als Digital-Muffel. Foto: Georg Arthur Pflueger/unsplash.com

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Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 65 und 74 Jahren sind so oft online wie nie zuvor. Sie nutzen fleißiger Online-Dienste wie Facetime und Messenger als noch vor Corona.

Soziale Medien, Facetime, Netflix. Ältere Menschen nutzen verschiedene Online-Dienste zum Austausch mit anderen oder um sich medial zu unterhalten, in weitaus größerem Maße als noch 2019.

Aktuelle Zahlen der Dänischen Statistikbehörde zur IT-Nutzung in der Bevölkerung zeigen, dass digitale Angebote zum Musik- und Podcasthören oder um Filme zu streamen, soziale Netzwerke zu nutzen oder etwa über Messenger und FaceTime zu chatten, bei Personen in der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren wesentlich verbreiteter sind als vor vier Jahren.

Webradio und Streaming immer populärer

So nutzten 60 Prozent der 65- bis 74-Jährigen mindestens ein soziales Medium. 2019 waren es nur 51 Prozent. Weitet man die Altersspanne auf 16 bis 74 Jahre aus, werden soziale Medien von 85 Prozent genutzt.

Vier von fünf Personen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren hörten im vergangenen Jahr Musik über ein Webradio oder einen Streamingdienst. 2019 lag dieser Anteil bei 30 Prozent. Auch versendet diese Personengruppe wesentlich mehr Nachrichten über Dienste wie Messenger, Skype, WhatsApp oder Viper. 67 Prozent haben das 2022 gemacht, während es 2019 nur 41 Prozent waren. Videoanrufe erfreuen sich ebenfalls steigender Beliebtheit, ihr Anteil wuchs im gleichen Zeitraum von 29 auf 46 Prozent.

Schub durch Covid-19

„Grundsätzlich steigt die Nutzung von Online-Diensten, Online-Einkäufen und der digitale Nachrichten- und Kulturkonsum unter älteren Menschen von Jahr zu Jahr an. Daneben kann auch die Sorge dieser Menschen, sich mit Covid-19 anzustecken, zusammen mit den Einschränkungen des öffentlichen Lebens während der Corona-Pandemie, der Nutzung von Online-Diensten einen Schub gegeben haben. Insbesondere Dienste wie etwa FaceTime und Messenger wurden von älteren Menschen in den Jahren während der Covid-19 Pandemie angenommen“, sagt Agnes Tassy, Chefberaterin bei der Dänischen Statistikbehörde.

Ältere Menschen in Dänemark besonders digital

Auch im Vergleich mit anderen Ländern in Europa zeichnet sich ein Bild, bei dem Menschen in Dänemark zwischen 65 und 74 besonders gut mit der digitalen Entwicklung Schritt halten im Vergleich zur Bevölkerung in derselben Altersgruppe in den übrigen 27 EU-Ländern.

Beispielsweise orientieren sich 75 Prozent der älteren Menschen in Dänemark über Online-Nachrichtendienste. Nur in Finnland fällt dieser Anteil mit 78 Prozent noch höher aus. Im Vergleich dazu liegt der EU-Durchschnitt für Bürgerinnen und Bürger zwischen 65 und 74 Jahren bei 44 Prozent.

Arzttermin und Bankgeschäfte vorwiegend online

Dänemark nimmt den ersten Platz ein, wenn es darum geht, online einen Arzttermin zu bestellen. Dies tun 63 Prozent der 65- bis 74-Jährigen. Finnland liegt mit 53 Prozent auf dem zweiten Platz. Der EU-Durchschnitt beträgt hier 22 Prozent.

Den größten prozentualen Unterschied zwischen Menschen im Alter von 65 und 74 Jahren in Dänemark und dem EU-Durchschnitt findet sich im Online-Banking. Hier sind 88 Prozent der älteren Bürgerinnen und Bürger Dänemarks aktiv, während es im EU-Durchschnitt nur 36 Prozent sind.

Immer weniger Freistellungen

Auch die Anzahl der Menschen, die sich von der in Dänemark verpflichtenden Nutzung digitaler Kommunikationslösungen wie e-Boks, Mit.dk oder Borger.dk befreien lässt, ist gesunken. Unter den Menschen über 65 waren 2022 nur noch 20 Prozent freigestellt, was einem Rückgang um 9 Prozent im Vergleich zu 2018 entspricht.

Weitere Informationen und Zahlen finden sich auf der Internetseite der Dänischen Statistikbehörde.

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