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Medikamente gehören bei vielen zum Alltag

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dodo
Kopenhagen
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Apotheken im Land machen aktuell großen Umsatz. Foto: dpa/Symbolbild

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In Dänemark werden so viele Medikamente wie nie zuvor verkauft. Jeder Vierte muss sie laut Umfrage täglich einnehmen, um den Alltag zu überstehen.

Schmerzen, psychische Störungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über eine Million Dänen nehmen jeden Tag Medikamente ein.

Das zeigt eine neue Umfrage, die das Analyseinstitut „Kantar Gallup“ für das Versicherungsunternehmen „Gjensidige“ durchgeführt hat.

Bei dieser gab jeder vierte Befragte an, verschiedene Medikamente einnehmen zu müssen, um im Alltag und Beruf zu funktionieren.

Zehn Prozent der Befragten nennen Schmerzmittel sogar ausdrücklich als essenziellen täglichen Bestandteil.

Gefährlicher Trend

Besonders letztere Aussage sei ein besorgniserregender Trend, der sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch im Gesundheitssektor zum Nachdenken anregen sollte, sagt die für Gesundheit zuständige Spezialistin von Gjensidige, Louise Brix, in einer Pressemitteilung.

„Ein Leben mit Schmerzen ist in vielen Fällen unerträglich, und daher ist es wichtig, dass es Zugang zu Schmerzmitteln gibt, aber es ist auch äußerst wichtig, dass es nicht zu einer Sucht führt, die am Ende mehr Schaden als Nutzen verursacht“, sagt sie und weist unter anderem darauf hin, dass rezeptfreie Schmerzmittel nicht ohne eine klare Vereinbarung mit einem Arzt über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollten.

Umsatz der Apotheken steigt

Des einen Leid ist des anderen Freud: In den Apotheken im Land ist einiges los. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Menge der verkauften Medikamente um 10 Prozent gestiegen, sodass sie heute auf einem historisch hohen Niveau liegt. Im Jahr 2020 wurden vor allem cholesterinsenkende und blutdrucksenkende Medikamente an die Bürger verkauft. Das zeigen Zahlen des Dänischen Apothekerverbandes.

Laut Louise Brix ist eine Steigerung des Medikamentenverkaufs an sich nicht unbedingt besorgniserregend, solange ein klarer Plan damit verbunden ist.

„Ich gehe davon aus, dass ein Teil des Anstiegs der Arzneimittelverkäufe auf eine zunehmende Zahl älterer Menschen sowie auf die Forschung zurückzuführen ist, die neue Medikamente gegen eine Reihe von Erkrankungen entwickelt, die wir in der Vergangenheit nicht so wirksam behandeln konnten. Solange der steigende Umsatz mit einem klaren Plan und in Absprache mit dem Arzt erfolgt, ist es positiv, dass es dem Einzelnen helfen kann“, so Brix.

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