Öl-Gigant unter Druck

Mærsk lagert radioaktiven Abfall mitten in Esbjerg in rostigen Tonnen

Mærsk lagert radioaktiven Abfall mitten in Esbjerg in rostigen Tonnen

Mærsk lagert radioaktiven Abfall mitten in Esbjerg in rostigen Tonnen

Esbjerg
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Foto: Scanpix

450 schwach radioaktiven Abfall soll Öl-Gigant Mærsk zu sorglos mitten in Esbjerg lagern. Der Bürgermeister ist besorgt – das Unternehmen sich aber keiner Schuld bewusst.

Öl-Gigant Mærsk hat Ärger mit der Gesundheitsbehörde. Das Unternehmen hat 450 Tonnen schwach radioaktiven Abfall mitten in Esbjerg gelagert.

Das berichtet Danmarks Radio nach Aussage der Strahlenschutzeinheit der Behörde. Laut DR wurde Mærsk seit 2016 bereits achtmal dazu aufgefordert, die Abfälle zu entsorgen. Sie sind ein Abfallprodukt der Ölbohrungen, die Mærsk in der Nordsee betreibt. Von dort aus werden sie in den Hafen von Esbjerg gebracht und in einem Lager nur drei Kilometer vom Stadtkern entfernt gelagert.

„Rostige Stahltonnen“

Bei einem Kontrollbesuch 2016 stellten Strahleninspektoren fest, dass die radioaktiven Abfälle nicht ordnungsgemäß gelagert sind. Von „rostigen, oxidierenden und verbeulten Stahltonnen“ war die Rede. Eine Akteneinsicht von DR belegt, dass Mærsk 2015 sogar eine unerlaubte Verlegung der Abfälle durchgeführt hat. Diese Regelverletzung habe laut Bericht aber vermutlich nicht zu gesundheitlichen Schäden bei den Bürgern geführt.

„Die Dinge wurden zu sorglos gehandhabt, doch es gibt keinen Grund zur Sorge für die Bürger“, meint Sven Poul Nielsen, Nuklearforscher an der DTU.

Mærsk ist sich keiner Schuld bewusst

In einer schriftlichen Antwort an DR berichtet Mærsk, dass es sich um normale Abfälle handele, die ordnungsgemäß entsorgt wurde, und dass sich das Unternehmen regelmäßig im Dialog mit den Behörden befinde.

Der Bürgermeister von Esbjerg, Johnny Søtrup (Venstre), ist dennoch besorgt und will sich der Sache annehmen. „Wir müssen herausfinden, wie wir Druck auf Mærsk und die Gesundheitsbehörde ausüben können, damit die Sache in Ordnung gebracht wird“, so der Bürgermeister zur Nachrichtenagentur Ritzau.

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