Analyse

Lebenserwartung der Dänen steigt – aber nicht für alle gleich

Lebenserwartung der Dänen steigt – aber nicht für alle gleich

Lebenserwartung der Dänen steigt – aber nicht für alle gleich

Kopenhagen
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Foto: dpa

In anderen westeuropäischen Ländern ist die durchschnittliche Lebensdauer immer noch höher. Die Gesundheitsministerin gibt dem Lebensstil der Dänen die Schuld und betont die Eigenverantwortung. Ungebildete Menschen sterben deutlicher früher.

In anderen westeuropäischen Ländern ist die durchschnittliche Lebensdauer immer noch höher. Die Gesundheitsministerin gibt dem Lebensstil der Dänen die Schuld und betont die Eigenverantwortung. Ungebildete Menschen sterben deutlicher früher. 

Die Lebenserwartung der Dänen hat sich verbessert und der Rückstand, den Dänemark in diesem Bereich zu anderen Ländern hat, ist kleiner geworden. Das zeigen neue Zahlen von Danmarks Statistik und Eurostat.

Trotz des positiven Trends ist die Lebenserwartung in den übrigen westeuropäischen Ländern immer noch höher als in Dänemark – ausgenommen Deutschland. In Frankreich und Schweden liegt die durchschnittliche Lebensdauer beispielsweise um anderthalb Jahre höher als im Königreich.

Laut Karen Ellemann ist dies insbesondere dem dänischen Lebensstil geschuldet. „Wir haben beim Rauchen, Alkohol trinken und Sport treiben noch viel Verbesserungspotenzial. Das gilt für alle Bürger. Wir haben eine persönliche Verantwortung“, so die Ministerin zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Von Seiten der Regierung gibt es keine Planungen, die Steuern oder Abgaben für Alkohol und Tabak anzuheben. Auch eine Verschärfung des Rauchergesetzes soll es nicht geben. Ellemann ist der Meinung, dass Dänemark bereits sehr strenge Regeln in dem Bereich habe, die noch keine zehn Jahre alt seien. „Diese haben ohne Zweifel ihre Berechtigung und bereits Wirkung gezeigt.“

Aus ihrer Sicht sei es entscheidend, den Fokus auf die persönliche Verantwortung jedes einzelnen zu richten.

Die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer liegt in Dänemark derzeit bei 78,8 Jahren – für Frauen bei 82,8 Jahren. Alleine seit 2000 ist sie für Männer um 4,5 und Frauen um 3,8 Jahren gestiegen. Allerdings zeigt die Analyse auch, dass nicht für alle zutrifft. Für ungelernte Menschen und andere Gruppen mit niedrigem Bildungsstand steigt die Lebensdauer deutlich langsamer. Dies liegt laut Bericht vor allem am höheren Tabak- und Alkoholkonsum.

Ein 60-jähriger Mann mit einer hohen Berufsausbildung hat demnach Aussicht darauf, bis zu dreieinhalb Jahre länger zu leben als ein 60-jähriger ungelernter Mann.

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