Zoologie

Kopenhagener Panda: Kein Interesse an Paarung

Kopenhagener Panda: Kein Interesse an Paarung

Kopenhagener Panda: Kein Interesse an Paarung

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Pandas
Spielen ja – Paaren (noch) nein: Die Kopenhagener Pandas, hier am Sonnabend, 24. April 2021. Foto: Thomas Sjørup/Ritzau Scanpix

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Sie ist bereit – doch er kaut lieber Bambus: Der chinesische Bär in Dänemarks größtem Zoo lässt sich seine Familienplanung nicht vorschreiben.

Kein Interesse. So lässt sich das, was der Pandabär Xing Er im Kopenhagener Zoo gegenüber Pandabärin Mao Sun derzeit an den Tag legt, zusammenfassen.

Weshalb das die dänischen Medien im April 2021 beschäftigt? Weil sich die Zooführung sehnlichst nach einer Attraktion wie einem Pandababy sehnt. Denn die sind eine echte Seltenheit.

Und das nicht ohne Grund, wie der Fall von Xing Er zeigt: Besonders junge männliche Pandas können mit paarungsbereiten Weibchen häufig nur wenig anfangen.

Jedes Jahr nur ein kurzes Zeitfenster, um für Nachwuchs zu sorgen

„Wenn man Panda ist und es nur einmal im Jahr die Chance gibt, zu üben, dann dauert es eben, Erfahrung in der Liebeskunst zu sammeln. Es kann also eine lange Zeit vergehen, bis es gelingt“, sagt Mads Bertelsen, Tierarzt und zoologischer Direktor beim Kopenhagener Zoo, zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Am Sonntagnachmittag sind es rund 24 Stunden gewesen, die die beiden Tiere zusammen verbracht haben. Mao Sun zeige alle Anzeichen der Brunst, doch „leider hat das Männchen sie bisher noch nicht deuten können“, so Bertelsen.

„Er sitzt weiter herum und ist mehr an Bambus interessiert als an seiner Partnerin“, so der Tierarzt.

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Mao Sun und Xing Er spielen miteinander. Foto: Thomas Sjørup/Ritzau Scanpix

Trotz Erfolgen: Art vom Aussterben bedroht

Der Große Pandabär ist vom Aussterben bedroht. „Vor 20 Jahren war die Lage sehr kritisch. Heute haben die Aufzucht in Gefangenschaft und der große Einsatz, die Art zu retten, Früchte getragen. Heute gibt es doppelt so viele, wie in den 1980ern“, weiß er zu berichten.

Dennoch sind die Pandas weiterhin bedroht, weshalb „jeder einzelne neue Panda zählt“.

Und noch haben die beiden Kopenhagener Tiere etwas Zeit: Den Rest vom Sonntag und den halben Montag. Danach schließt sich das Fenster bei Mao Sun bis zum nächsten Jahr.

Sie und Xing Er kamen 2019 nach Dänemark, aus der Chengdu Panda Base in China. Sie sind eine Leihgabe über 15 Jahre und gehören dem chinesischen Staat – wie es auch möglicher Nachwuchs tun würde.

Fakten:

  • Am 4. April 2019 kamen das Weibchen Mao Sun und das Männchen Xing Er nach mehrjähriger Vorbereitung aus China nach Kopenhagen.
  • Im Kopenhagener Zoo leben sie in einer Pandaanlage, die vom Architekten Bjarke Ingels gezeichnet wurde und 160 Millionen Kronen kostete.
  • Die Leihgebühr für die Pandas beträgt eine Million US-Dollar (ca. 6,15 Millionen Kronen) jährlich. Hinzu kommen die Versorgungskosten.

 

 

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