Dänisches Königshaus

Königin: Prinz Henrik leidet unter Demenz

Königin: Prinz Henrik leidet unter Demenz

Königin: Prinz Henrik leidet unter Demenz

Kopenhagen
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Prinz Henrik
Prinz Henrik am 18. Geburtstag von Prinz Nikolai am 28. August 2017. Foto: Scanpix

Dänemarks Königin Margrethe hat mitteilen lassen, dass ihr Ehemann, Prinz Henrik, an Demenz leidet. Mit „tiefem Bedauern“ habe die Königin den Hofmarschall gebeten, dies der Öffentlichkeit mitzuteilen, heißt es in einer Pressemitteilung des Königshauses. Regierungschef Løkke wünscht sich nun Respekt vor dem Privatleben der Königlichen.

Ein Spezialistenteam des Reichshospitals in Kopenhagen ist nach längeren Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass Prinz Henrik von Dänemark an Demenz erkrankt ist. Das hat das dänische Königshaus am Mittwoch in einer Pressemitteilung verlauten lassen.

„Die Diagnose beinhaltet eine Schwächung der kognitiven Funktionsfähigkeit des Prinzen“, heißt es in dem Schreiben. Der Verlust der kognitiven Fähigkeiten, zu denen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Orientierung und einige mehr gehören, sei weiter vorangeschritten als es für das Alter des Prinzen gewöhnlich ist und könne, schreibt die Pressechefin des Köngshauses, Lene Balleby, zu Veränderungen seines Wesens, seiner Urteilskraft und seines Gefühlslebens führen.

Der Prinz werde seine Aktivitäten als Folge der Diagnose noch weiter reduzieren. Seine Rolle als Schirmherr und bei ehrenamtlichen Unterfangen werde überdacht.

„Es ist der Wunsch der Königin und der königlichen Familie, dass der Prinz in Zukunft die Ruhe bekommt, die die Situation verlangt“, heißt es in der Pressemitteilung.

Regierungschef wünscht sich Respekt vor dem Privatleben des Königshauses

Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) hat kurze Zeit nach der Mitteilung des Königshauses reagiert. „Die vergangenen Monate waren nicht leicht für das Königshaus. Das hat mir genauso weh getan wie es sicherlich allen weh getan hat, die das Wirken des Königshauses und der königlichen Familie schätzen“, so Løkke laut Ritzau. 

Der Sommer war geprägt von Aufsehen erregenden Aussagen des Prinzen, etwa, dass er nicht neben seiner Ehefrau bestattet werden möchte. „Die Königin ist die ganze Zeit hindurch in vorbildlicher Weise ihren Pflichten nachgekommen. Davor kann ich nur den allergrößten Respekt haben“, so Løkke weiter. Er wünsche sich jetzt, dass das Privatleben der Königlichen respektiert werde. „Nicht zuletzt aus Respekt vor dem Einsatz, den Prinz Henrik über Jahrzehnte für unser Land geleistet hat“, so Løkke.

Jeder habe, sagt der Regierungschef, „das Recht, in Ruhe und Frieden älter zu werden – auch wenn man der Königsfamilie angehört“.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“