Essgewohnheiten ändern

Klima-Denkfabrik: Drei von vier Fleischmahlzeiten müssen gestrichen werden

Klima-Denkfabrik: Drei von vier Fleischmahlzeiten müssen gestrichen werden

Klima-Denkfabrik: Drei von vier Fleischmahlzeiten müssen gestrichen werden

dodo
Kopenhagen
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Foto: Morten Rasmussen/ Ritzau Scanpix

Egal wie viele Elektroautos wir auf die Straße bringen oder wie viele Windräder wir aufstellen: Um das Klima zu retten, müssen wir unsere Essgewohnheiten ändern, sagt ein Experte.

Die Bürger in Dänemark essen durchschnittlich 115 Gramm Fleisch von vierbeinigen Tieren pro Tag. Hinzu kommen im Schnitt 29 Gramm Geflügelfleisch und 376 Gramm Milch, Joghurt und Käse.

Soll allerdings im Jahre 2050 immer noch genug Nahrung für alle Menschen auf der Erde vorhanden sein – ohne, dass alle Pflanzen und Wälder für Landwirtschaftsbetriebe Platz machen mussten, und ohne, dass die globale Temperatur Amok gelaufen ist – müssen wir den Fleischanteil in unseren Mahlzeiten kräftig reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der klimapolitischen Denkfabrik „Concito”.

„Wir essen viel zu viel Fleisch. Mehr als der Durchschnitt in der EU, sodass der dänische Fleischverbrauch auf ein Viertel des heutigen Verbrauchs gedrosselt werden muss. Die Menschen wundern sich immer, das Concito so großen Wert auf die Lebensmittel legt, doch diese sind nach dem Energieverbrauch die größte Belastung für das Klima. Wir können die Klimakrise nicht lösen, ohne auf unsere Ernährungsgewohnheiten zu schauen”, sagt Michael Minter, Verfasser und Programmleiter bei „Concito”, zur Zeitung „Politiken“.

30 Gramm am Tag

Ein Viertel des heutigen Tagesverbrauchs bedeutet rund 30 Gramm Rinder, Schweine oder Lammfleisch. Milch, Joghurt und Käse sollte nicht mehr als 250 Gramm pro Tag verspeist werden, also rund 126 Gramm weniger, als der Durchschnitts-Däne heute.

UN-Schätzungen gehen davon aus, dass 2050 rund 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Zugleich wird davon ausgegangen, dass sich die Klimabelastung durch die Lebensmittelproduktion bis dahin mehr als verdoppelt hat. Dies sei das Problem, dass man lösen müsse, sagt der Experte.

„Die große Herausforderung ist, dass wir fast doppelt so viele Menschen ernähren müssen und es gleichzeitig nötig sein wird, die Klimabelastung durch die Lebensmittelproduktion deutlich zu senken”, sagt Michael Minter.

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