Covid-19

Kinder und Jugendliche machen sich Sorgen um ihre Freundschaften

Kinder und Jugendliche machen sich Sorgen um ihre Freundschaften

Kinder und Jugendliche: Sorgen um Freundschaften

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Einsamkeit
Schule am Laptop und wenige soziale Kontakte: Der isolierte Alltag hat Auswirkungen auf viele Kinder, meinen die Beraterinnen und Berater des Kindertelefons. Foto: Anthon Unger/Ritzau Scanpix

Die Einsamkeit hat in der Corona-Zeit zugenommen, stellt der dänische Kinderschutzbund Børns Vilkår fest. Und manche fühlen sich zu Hause nicht sicher.

Die Corona-Restriktionen haben Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Dänemark. Beim Kindertelefon des Kinderschutzbundes Børns Vilkår bekommen das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich zu hören.

Und je länger die Ausnahmesituation andauert, desto häufiger werden die Anrufe, sagt Ida Hilario, Beraterin bei der Hotline für Kinder und Jugendliche.

„Sehr viele der Gespräche über Corona drehen sich um das Thema Einsamkeit“, sagt sie. Die Kinder fühlten sich fehl am Platz und „haben Angst, dass die Freunde nicht mehr da sind, wenn sie in die Schule zurückkehren“, berichtet die Beraterin.

Manche Kinder stehen mit Sorgen allein da

Im Januar gab es beim Kindertelefon 178 Telefonate zum Thema Corona, im Dezember waren es noch 90.

„Einige Kinder und Jugendliche erzählen, dass sie eine Antriebslosigkeit und Bedrücktheit verspüren, die sie sich nicht erklären können. Und einige stehen mit diesem Gefühl ganz allein da“, sagt Hilario.

Nicht allen Kindern und Jugendlichen falle es leicht, festzumachen, wo diese negativen Gefühle herrühren und wann sie zuerst aufgetreten sind. „Es kam schleichend oder wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, berichtet sie. Ein 17-jähriges Mädchen habe geschrieben, dass sie sich selbst nicht wiedererkennen könne. „Es gibt eine Veränderung, die die Jugendlichen und Kinder kaum begreifen können.“

Beziehung zu den Eltern manchmal problematisch

Die Kinder und Jugendlichen vermissen nicht nur die Gemeinschaft, einige fühlen sich zu Hause auch nicht ganz sicher. Sie könnten sich nicht mit ihren Sorgen an die Eltern wenden, sagt Hilario, manche hätten das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden.

Just das Verhältnis zu den Eltern war dabei das häufigste Gesprächsthema beim Kindertelefon in der Zeit der ersten Corona-Welle im Frühjahr. Nun gehe es mehr um das Thema Einsamkeit.

Doch welche Folgen wird das für die betroffenen Kinder haben? Das sei schwer festzumachen, sagt die Beraterin. „Aber wir hören schon jetzt aus anderen Fachbereichen, dass sie vermehrt Anfragen von Kindern und Jugendlichen bekommen, die psychisch leiden.“

Einsamkeit könne durchaus langwierige Folgen haben, „wenn die Kinder und Jugendlichen nicht die Möglichkeit bekommen, darüber zu sprechen und Hilfe bekommen, in positive Gemeinschaften zu kommen“.

Es gehe also jetzt ganz dringend darum, sich um das Wohlbefinden der Kinder zu bemühen und positive Gemeinschaften aufzubauen. „Sowohl jetzt als auch dann, wenn die Kinder irgendwann zurückkehren“, sagt Hilario.

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