Pflege- und Seniorenwohnungen

Immer mehr Senioren ziehen in die Nähe ihrer Kinder

Immer mehr Senioren ziehen in die Nähe ihrer Kinder

Immer mehr Senioren ziehen in die Nähe ihrer Kinder

Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa

Jeder zehnte Platz in kommunaler Pflege- und Seniorenwohnungen wird an Personen aus anderen Kommunen vergeben. Ältere ziehen ihren abgewanderten Kindern hinterher.

Jeder zehnte Platz in kommunaler Pflege- und Seniorenwohnungen wird an Personen aus anderen Kommunen vergeben. Ältere ziehen ihren abgewanderten Kindern hinterher.

In Dänemark können pflegebedürftige Senioren  Aufnahme  in Pflegezentren ihrer Heimatkommune, auf Wunsch auch nah am angestammten Wohnort, bekommen. Doch es gibt auch die Möglichkeit, in ein Pflegecenter in allen anderen Kommunen des Landes zu kommen.  Nach einer Umfrage von Danmarks Radio, an der sich  52 Kommunen beteiligt haben, beziehen zehn Prozent der älteren Bürger, die in einem Pflegecenter Aufnahme finden, eine neue Wohnung außerhalb ihrer Heimatkommune. Und es gibt eine steigende Tendenz, dass Senioren aus dem ländlichen Raum in Pflegecenter in den dänischen Metropolen ziehen. Anlass dafür ist der Umstand, dass viele Kinder von heute älteren Landbewohnern in den großen Städten ansässig geworden sind. Wunsch nach Nähe zu den Kindern ist der Hauptgrund für den Wechsel aus der gewohnten Umgebung in die großen Städte.  

Dieser Trend spiegelt sich auch in den Angaben der vier nordschleswigschen Kommunen Tondern, Apenrade, Sonderburg und Hadersleben wider, dass von dort mehr Pflegebedürftige fortziehen, als aus diesem Personenkreis Zuzügler registriert werden. 
Laut DR sind auch viele Kinder oder andere Familienmitglieder froh darüber, dass  pflegebedürftige Angehörige in ihre Nähe ziehen können. 

Nach einem Bericht in Kristeligt Dagblad steigt auch der Anteil der älteren Menschen in Dänemark, der nicht pflegebedürftig ist, der sich in höherem Alter noch einen neuen Wohnsitz sucht. 

Beim Seniorenverband Ældre Sagen weist Chefberaterin Margrethe Kähler darauf hin, dass  die Nähe zu Angehörigen ein einleuchtender Grund für einen Umzug sei. Oft gebe es einen Umzug, wenn ein Ehepartner verstorben ist. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass ein Fortzug aus der gewohnten Umgebung auch weitere Konsequenzen nach sich ziehe. So verlasse man den gewohnten Rahmen des eigenen Lebens, und es würden oft Freunde oder auch andere Verwandte zurückgelassen. 

Man sollte die Bedeutung eines langjährigen Freundeskreises nicht unterschätzen, so Kähler und gibt zu bedenken, dass es auch keine Garantie gebe, dass man sich  automatisch gut versteht, wenn Eltern oder ein Elternteil und ihre Kinder oft nach langer wohnortmäßiger Trennung nah beieinander leben. Auch mit Enttäuschungen müsse man rechnen, wenn Senioren nur auf den  eigenen Sohn oder die eigene Tochter als Bezugsperson zurückgreifen können. 

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