Infektionen

Häufiger Bauchschmerzen durch Lebensmittelbakterium

Häufiger Bauchschmerzen durch Lebensmittelbakterium

Häufiger Bauchschmerzen durch Lebensmittelbakterium

Ritzau/wt
Kopenhagen
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Campylobacter können Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen verursachen. Foto: Steve Gschmeissner/Science Photo Library/Ritzau Scanpix

Hühnerfleisch ist die Ursache von mehreren Ausbrüchen von Campylobacter-Infektionen.

Die Anzahl der Infektionen durch Campylobacter ist 2019 um ein Fünftel angestiegen.

Vergangenes Jahr registrierte die Lebensmittelbehörde 5.389 Infektionen durch Campylobacter. Die reelle Zahl schätzt sie jedoch um das Zwölffache höher ein.

Damit ist die Anzahl der Infektionen nun drei Jahre in Folge gestiegen.

Das Bakterium ist vor allem in Hühnerfleisch aufgetreten.

Die Zahlen stammen aus dem jährlichen Bericht über die Häufigkeit von Zoonosen. Zoonosen sind Infektionen, die von Tieren und animalischen Nahrungsmitteln auf Menschen übertragen werden können.

Campylobacter verursachen eine Darminfektion mit Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Fieber. Die Erkrankung dauert üblicherweise zwei bis zehn Tage.

DNA-Test

Aus dem Bericht, der vom DTU Nahrungsmittelinstitut, der Nahrungsmittelbehörde und dem Serum Institut ausgearbeitet worden ist, geht hervor, dass es 2019 neun Ausbrüche mit Campylobacter gegeben hat. In sechs Fällen war Hühnerfleisch die Quelle der Ausbrüche.

Mit einer neuen Test- und Analysemethode können die Behörden seit vergangenem Jahr den Ausbrüchen genauer nachspüren. Mit DNA-Analysen werden Bakterien in Nahrungsmitteln mit Bakterien bei Erkrankten verglichen.

„Auf diese Art können wir die Quellen von Erkrankungen entdecken, und daher auch Ausbrüche aufspüren, die wir früher als Einzelfälle eingestuft hätten“, sagt Gudrun Sandø, Spezialberaterin bei der Lebensmittelbehörde.

Vorsicht beim Grillen

Sandø rät, dass man insbesondere beim Umgang mit rohem Hühnerfleisch auf die Hygiene achten soll. Beim Grillen kann es leicht passieren, dass rohe und zubereitete Nahrungsmittel zu nah aneinander liegen.

Nach Einschätzung der Behörden haben sich ein Drittel der Infizierten das Bakterium bei einer Reise eingefangen.

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